Ich mag den Winter nicht. Wenn ich morgens zur Arbeit gehe, ist es noch dunkel, und wenn ich Feierabend mache, ist es schon wieder dunkel. Die paar Stunden am Tag, wo es „hell“ ist, verbringe ich im Büro mit künstlichem Licht. Zudem ist es draußen eisigkalt, windig, nass-matschig und einfach nur bääähh.
Besonders im Januar/ Februar kommt bei mir jedes Jahr so eine Phase, in der ich alles so trüb, grau und dunkel sehe, wie den Winter. Meine Laune ist im Keller. Mir fehlt oft der Antrieb. Ich fröstele schon bei dem Gedanken daran, rausgehen zu müssen, und selbst meine Gesichtshaut wirkt im Spiegel eher grau als frisch und rosig.

Entspannung im Winter

Es gibt so ein schönes Wort dafür: Winterblues. Ein anderer, wesentlich härterer Begriff dafür ist SAD (Saisonal Abhängige Depression). Laut eines Artikels im Focus ist dies noch kein Anlass zur Sorge, sondern gehöre zum Leben fast jeden Menschens dazu.
Der Grund ist sehr einfach. Im Winter herrscht ein Mangel an natürlichem Tageslicht und das wenige Licht hat auch noch eine geringere Intensität als z.B. im Sommer. Da sind Stimmungstiefs kein Wunder.
Dennoch finde ich es echt schwierig, damit umzugehen. Wie oft habe ich mir schon den Kopf zerbrochen, warum ich so schlecht drauf bin, so lustlos, so pessimistisch…..bis mir irgendwann mal auffiel, dass es mit der Jahreszeit zusammenhängt. Das weiß ich erst seit 2 Jahren, als ich mich zum ersten Mal damit beschäftigt habe. Doch eine Lösung habe ich bisher auch nicht gefunden.

Im Januar fing es wieder bei mir an. Da ich nicht schon wieder nur einfach so tatenlos vor mich hin leiden wollte, habe ich einfach mal ein bisschen recherchiert, was man denn machen könnte, und da bin ich auf eine interessante Idee gestoßen: die Lichttherapie. Es gibt mittlerweile recht erschwingliche Tageslichtlampen, die man auch zu Hause zur „Therapie“ für den Winterblues einsetzen kann. Diese Lampen haben eine Lichtintensität von ca. 10.000 Lux (immerhin ein Zehntel der Sonnenintensität, wenn sie an einem wolkenlosen Tag vom Himmel strahlt). Man soll jeden Tag ca. 30 Minuten vor dieser Sonnenlampe sitzen und sich nebenbei mit etwas anderem beschäftigen.

Ok, habe ich mir gesagt, das probiere ich aus. Also habe ich mir bei Ebay solch ein Modell ersteigert. Es handelt sich dabei um eine Lampe von Beurer (TL 80). Sie ist recht groß, aber hat zu Hause bequem Platz auf meinem Schreibtisch gefunden. Seit einigen Tagen mache ich sie nun an und sitze bewusst eine halbe Stunde – manchmal länger, manchmal kürzer – davor. Auch habe ich sie schon mal neben mein Bett gestellt und sie morgens gleich nach dem Aufwachen angemacht.

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Ich muss sagen, ich werde wirklich richtig wach dadurch und habe zumindest das Gefühl, dass es mir etwas besser geht. Direkt nach der Lichttherapie bin ich auf jeden Fall voller Energie. Aber ich würde sagen, dass ich noch nicht lange genug getestet habe, um ein absolut zutreffendes Urteil zu fällen.

Bei meiner Recherche habe ich außerdem noch ein paar andere Tipps gegen den Winterblues gefunden:

  • Jeden Tag zur hellsten Zeit (Mittags) 10 Minuten an die frische Luft gehen
  • Sich die „Sonne“ nach Hause holen, indem man ein Zimmer in der Wohnung z.B. in gelber Farbe streicht, Urlaubsfotos aus dem letzten Sommer anschaut oder tolle Salsa-Musik auflegt
  • Sich nicht dem Winterblues hingeben, sondern weiterhin aktiv bleiben und den üblichen Hobbys nachgehen, auch wenn man mal keine Lust darauf hat.
  • Bewusst jeden Tag ein kleines Ziel setzen, welches man versucht zu erreichen, und über dessen Erreichung man sich abends freuen kann.
  • Den Tag strukturieren und feste, kleine Rituale einführen: z.B. nach dem Feierabend eine schöne Tasse Tee/ Kaffee trinken, in der Mittagspause eine kleine Runde spazieren gehen oder ähnliches.

So, nun setze ich mich mal wieder eine Runde vor meine „Sonnenlampe“ und höre spanische Chillout-Musik! Guuuuutteeee Laaauunnnneee! :-)

Kennt ihr den Winterblues auch? Was macht ihr dagegen?