Bereits 2016 habe ich mich zum ersten Mal bei einer Rasayana-Kur mit der Ayurveda-Lehre vertraut gemacht und ich fand es hochspannend! Es tat so gut in die uralte, so weise Lehre über Körper, Geist und Seele einzutauchen und mir praktisches Wissen für meinen Alltag mit nach Hause zu nehmen. Ich wusste damals schon: „Das wird nicht mein letztes Mal gewesen sein.“ So habe ich mich im März wieder auf die Reise gemacht. Dieses Mal an die Mosel zum Ayurveda Parkschlösschen.
Das Gefühl, als wenn die Zeit für mich stehen bleibt
Das Ayurveda Parkschlösschen ist ein unglaublich kraftvolles Domizil. Schon wenn du auf die lange Einfahrt fährst und sich hinter dir das schwere Tor schließt, hast du das Gefühl in einem Kokon angekommen zu sein. Du steigst in einem riesigen Park aus und mein persönlicher Blick fiel sofort auf den gigantischen Mammutbaum, der aus Nordamerika stammt. Ich hatte sofort das Bedürfnis, ihn zu umarmen und seine Kraft zu spüren, aber ich hielt mich erst mal zurück. Später erfuhr ich jedoch, dass dieser instinktive Wunsch nicht selten in den Gästen aufkommt und tatsächlich 12 Menschen nötig sind, um den Stamm einmal komplett in den Arm zu nehmen. Faszinierend, oder?
Nach meiner Ankunft hatte ich das Glück, direkt noch essen gehen zu dürfen und mir im Anschluss das ganze Anwesen ansehen zu können. Vielleicht kennst du diese Orte, an denen du das Gefühl hast, dass sich die Welt sofort ein bisschen langsamer dreht? Genau an diesem Ort kam ich in Traben-Trarbach an. Denn die folgenden 4 Tage kamen mir in der Tat viel länger vor, aber bleiben wir erst mal bei meinem Welcome.
Auftanken auf besondere Weise
Ich erfuhr, dass das ganze Anwesen schon über 100 Jahre alt ist (ebenso der Park mit seinen außergewöhnlichen Bäumen) und dass sich das Parkschlösschen seit rund 25 Jahren dort zu einem der schönsten Ayurveda-Destinationen in Deutschland entwickelt hat. Dabei ist es nicht riesig mit seinen knapp 60 Zimmern. Es ist und bleibt sehr familiär und das liegt wohl auch an der herzlichen und familiären Führung dieses tollen Kur-Hotels.
Dabei hat es trotzdem alles zu bieten, was man sich als Gast wünschen kann: eine unfassbar gute Ayurveda-Küche, gemütliche Zimmer, ein professionelles Ayurveda-Therapiezentrum, zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten, spannende Vorträge und Workshops, mehreren Saunen, ein Schwimmbad und mehr. Ein echter Ort zum Erholen und Auftanken – aber ohne den typischen Wellnesshotel-Touch!
Was ich über Vata, kalte Füße und Dysbalancen lernte
Der erste spannende Teil war für mich mein ayurvedisches Medizinergespräch, das zum Einstieg jedes Aufenthalts „Pflicht“ ist. Deine individuelle Dosha-Konstitution wird bestimmt – ebenso wie mögliche Störungen und Dysbalancen. Ich wusste zwar bereits, dass ich eine Vata-Pitta-Persönlichkeit bin, aber woran ich genau erkenne, wie das eine oder andere Dosha aus dem Gleichgewicht ist, wusste ich bisher nicht. Ebenso mit welchen einfachen Alltags-Kleinigkeiten ich mich wieder ins Gleichgewicht bringen kann.
So war mir bisher nicht bewusst, dass ich gerade in den kühlen Jahreszeiten (also in Deutschland praktisch von Herbst bis Frühlingsbeginn) ausschließlich warme Speisen und Getränke zu mir nehmen sollte. So würde ich meine ständigen kalten Füße oder auch meinen manchmal sehr flattrigen Geist verbessern können. Ich war neugierig und ließ mich auf das Experiment ein, denn schließlich war es noch kalt draußen und mir war sowieso mehr nach „Wärme“. Deshalb trank ich während meines kompletten Aufenthalts nur warme Getränke wie heißes Wasser und speziellen Vata-Tee und ich verzichte auf jegliches kühle Essen.
Noch einiges mehr über Ayurveda generell lernte ich bei den abendlichen Vorträgen. Wenn du im Ayurveda Parkschlösschen zu Gast bist, kannst du jeden Abend an einem Experten-Vortrag teilnehmen und auch all deine Fragen stellen, die du je wissen wolltest. Natürlich habe ich diese Chance genutzt. ;-)
Yoga, Meditation und Ayurveda everyday
Ein weiteres Highlight war für mich das morgendliche Yoga inkl. Meditation. Ich praktiziere Yoga für mich zuhause auch jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen, aber gleich morgens so sanft und liebevoll angeleitet zu werden, tat einfach richtig gut. Anschließend haben wir dann in absoluter Stille für gut 20 Minuten meditiert: Einen Morgen mit frühlingshaftem Vogelgezwitscher aus dem Park im Hintergrund und einmal mit dem super sanften Geräusch von fallendem Schnee. Ja, ich hatte die Wetterextreme vor Ort! ;-)
Dabei musst du wissen, dass Yoga, Meditation und Ayurveda absolut Hand in Hand gehen. Yoga ist praktisch die Schwesterdisziplin des Ayurveda und beides miteinander zu kombinieren ist so stimmig und wohltuend. Gleiches gilt für die Meditation, die einfach die Sinne noch einmal mehr auf die Körperwahrnehmung lenkt und den Geist zur Ruhe bringt. Ich habe die Kombination der Drei so sehr genossen!
Dazu kamen die individuellen ayurvedischen Körperbehandlungen. Auf Basis meines Gesprächs mit dem Ayurveda-Mediziner wurden für mich die Abhyanga, der Nabi Basti sowie die Padabhyanga ausgesucht. Es handelt sich dabei um die Ganzkörper-Synchron-Massage, den Bauch-Aufguss und die Fuß-und-Beinmassage. Alle 3 helfen das Vata zu reduzieren, den Geist zu beruhigen, dich zu erden und das „Verdauungsfeuer“ zu regulieren. Ach und sie helfen natürlich auch bei ständigen kalten Füßen, die ich tatsächlich in den Griff bekommen habe und auch zuhause noch weiter daran arbeite.
Verliebt in die ayurvedische Küche
Das größte Highlight einer Ayurveda-Kur ist aus meiner Sicht auf jeden Fall das ayurvedische Essen. Ich liebe es einfach und habe jede Mahlzeit genossen!
In der Ayurveda-Welt isst du traditionell die Hauptmahlzeit am Mittag zwischen 12 und 14 Uhr. Hier dürfen es auch gern 3 bis 4 (kleine) Gänge sein, wobei der Nachtisch – das Süße – immer zuerst gegessen wird. Am Abend sind es dann meist eine Suppe und eine warme, leichte Hauptspeise. Morgens beginnt man den Tag mit dem ayurvedischen „Oatmeal“ und gekochtem, herrlich gewürztem Obst. Du siehst, es fiel mir nicht schwer, jeden Tag durchgängig warm zu essen.
Alle Mahlzeiten sind zu 100% vegetarisch und zu 98% vegan. Lediglich Ghee wird zum Kochen/ Braten sowie Bienenhonig zum Süßen verwendet. Fleisch, Fisch, Käse oder Eier gibt es dort nicht. Außerdem wird mit ganz frischen und vielseitigen Zutaten gekocht, was dem Clean Eating Konzept perfekt entspricht. Die Besonderheit sind für mich die Gewürze bzw. die Gewürzmischungen. Für jedes Dosha passend gibt es empfohlene Gewürzmischungen, die überwiegend verwendet werden. Natürlich in süßer und herzhafter Form. Dieses Wissen war für mich besonders wertvoll, da ich mir direkt nach meiner Heimkehr zwei Gewürzmischungen nachgemacht habe, die ich nun für viele meiner Gerichte mitunter verwende.
Gelernt habe ich das Ganze bei einem äußerst inspirierenden und auch lustigen Koch-Workshop, den ich mitgemacht habe. Total empfehlenswert! Wir haben mit 6 Personen plus unserem „Chef-Koch“ aus Sri Lanka ein ayurvedisches 3-Gänge-Menü gezaubert: Warme Apfel-Mango-Crumble aus dem Ofen, Süßkartoffel-Kokos-Suppe mit geröstetem Sesam und ein Kohlrabi-Möhren-Curry mit Pistazien-Reis. So lecker!
Ayurveda lebt besonders von den Menschen, denen du begegnest
Ein drittes, sehr persönliches Highlight waren für mich die Begegnungen im Ayurveda Parkschlösschen. Besonders zwei Frauen haben es mir durch ihre Herzlichkeit und ihre Weisheit angetan. Zum einen die liebe Martina, die seit mehr als 20 Jahren an diesem zauberhaften Ort arbeitet und mir so viel Lebensweisheit mit auf meinen Weg gegeben hat. Und zum anderen mein wunderbares Gespräch über Ayurveda & Weiblichkeit mit Carina, der jungen, sympathischen Geschäftsführerin des Ayurveda Parkschlösschens, die erst im letzten Jahr die Leitung von ihren Eltern übernommen hat.
Das Gespräch haben wir sogar als Podcast-Interview für CELEBRATING YIN aufgenommen, weil ich glaube, dass du als Frau sehr viel ayurvedische Weisheit daraus mitnehmen kannst. Höre es dir unbedingt an! Ich bin glücklich, diese beiden Menschen getroffen zu haben und von ihnen lernen zu dürfen.
Für mich ist das sowieso immer das Beste an meinen Reisen. Ich reise, um Neues über mich und das Leben zu lernen. Um meinen Horizont zu erweitern. Um neue Inspirationen für meinen eigenen Lifestyle zu erhalten. Von daher war meine Ayurveda-Auszeit ein voller Erfolg!
Wenn du Lust hast, auch einmal in die Ayurveda-Welt einzutauchen, dann solltest du es vielleicht erst einmal für ein paar Tage wie ich ausprobieren. Das Ayurveda Parkschlösschen bietet nämlich kürzere Ayurveda-Auszeiten an und das finde ich sehr praktisch, um einmal reinzuschnuppern und trotzdem schon ganz viel für dich mitzunehmen.
In Kooperation mit dem Ayurveda Parkschlösschen