Fotocredit: Christina Nikolic (facebook.com/cnphotographynikolic)
Der innere Schweinehund! Ach, wir kennen ihn alle! Manchmal stecken wir einfach in seinen Fängen und kommen nicht mehr los. Heute zum Sport?…..Ach ich weiß nicht. Die Couch ist gerade so gemütlich! Morgen ne Runde laufen? Neee….es soll doch morgen regnen. :-( Wir raffen uns also nicht auf, weil wir keine Motivation haben, und sind trotzdem total unzufrieden!
Mir geht es auch ab und zu so. Ich bin zum Beispiel ein totaler Sommersportler. Wenn die Temperaturen schön angenehm sind und die Sonne strahlt, dann bin ich nicht mehr zu bremsen. HIIT Workouts, laufen, Stand Up Paddling, Rad fahren….alles! Dann muss mich niemand mehr motivieren. Doch im Winter, wenn es eiskalt draußen ist, geht meine Motivation schon mal mit den Temperaturen auf den absoluten Nullpunkt.
Früher habe ich mich dann einfach gehen lassen, aber gleichzeitig die Erfahrung gemacht, dass ich dadurch nicht glücklicher wurde. Im Gegenteil. Ich habe mich schlecht gefühlt, weil ich nicht trainiert habe.
Heute gehe ich anders mit solchen Motivationstiefs um. Meine besten Tipps, um dranzubleiben und dem Schweinehund ein Schnippchen zu schlagen, zeige ich euch hier.
Tipp 1: Der Trainingsplan
Macht euch einen Trainingsplan oder schließt euch einem Programm an! Viele von uns sind Gelegenheitssportler. Sie werden aktiv, wenn sie gerade große Lust haben. In Phasen mit Motivationsschwierigkeiten bleibt der Sport dann ganz schnell auf der Strecke, obwohl wir das doch eigentlich überhaupt nicht wollten. Ein fester Trainingsplan, den ihr euch selbst oder gemeinsam mit einem professionellen Trainer erstellt habt, hilft euch dranzubleiben. Er erzeugt eine gewisse Verbindlichkeit und zeigt euch gleichzeitig das große Ziel auf, welches hinter jedem Plan steht.
Wichtig ist dabei, dass ihr euch nicht mit diesem Plan überfordert! Ich habe es im Winter jetzt so gehandhabt, dass ich mir nur 2 Trainingseinheiten pro Woche auf den Plan geschrieben habe. Alles darüber hinaus war On-Top! Und seltsamerweise kamen immer wieder einige Zusatzeinheiten dazu, die nicht auf dem Plan standen. Auf die war ich dann stolz wie Oskar! :-)
Tipp 2: Die Trainingsgruppe
Sucht euch eine Gruppe, mit der ihr trainieren könnt! Ich habe in meinen Bodyrock-Anfängen damals in einer wunderbaren Onlinegruppe trainiert. Durch Zufall bin ich darauf gestoßen. Wir hatten einen wöchentlichen Trainingsplan, nach dem jede von uns trainieren konnte. Die absolvierten Workouts wurden in eine Wochentabelle geschrieben, so dass jede sehen konnte, was die anderen gemacht haben. Parallel dazu haben wir noch die eigenen Scores der einzelnen Workouts gepostet und miteinander verglichen! Das hat so unglaublich angespornt! :-) Nicht umsonst habe ich im letzten Jahr rund 160 HIIT-Workouts absolviert.
Tipp 3: Der Trainingspartner
Trainiert mit einem festen Trainingspartner. Das Verabreden zum gemeinsamen Training erzeugt für viele den nötigen Schubs, um ein Motivationstief zu überwinden. Ihr geht trotz fehlender Motivation zum Training und stellt fest, dass es doch viel Spaß gemacht habt und gar nicht so blöd war, wie ihr es euch zuhause noch einreden wolltet. Gemeinsam könnt ihr euch gegenseitig immer wieder aus dem Motivationsloch holen. Denn es trifft bestimmt jeden von euch einmal.
Tipp 4: Das Visionboard
Ein Visionboard ist ein Motivationsinstrument, welches gerade bei visuell geprägten Menschen unglaublich gut auf der unbewussten Ebene wirkt. Jeder von euch kann sich ein persönliches Visionboard zusammenstellen. Auf dieses Board kommen Bilder von Menschen, deren sportliche Figur ihr gern hättet oder deren sportliche Leistungen euch begeistern. Auch eure eigenen sportlichen Erfolge sollten dort einen Platz finden. Außerdem könnt ihr auf eurem Board tolle Motivationssprüche anpinnen, die euch mitreißen. Ich liebe den hier:
„The only bad workout ist the one that didn’t happen.“
Euer Visionboard kann direkt bei euch zuhause an der Wand hängen, an der ihr jeden Tag vorbeigeht. Oder ihr erstellt euch ein solches Visionboard online bei Pinterest und besucht es einmal täglich.
Tipp 5: Das Spielchen mit dem inneren Schweinehund
Und wenn alles nichts hilft und ihr immer noch keine Lust auf euer Training habt, dann versucht es mal mit dieser rabiaten Methode:
Sagt zu eurem inneren Schweinehund, dass ihr ihn wahrgenommen habt und dass ihr merkt, dass er keine Lust hat und euch vom Training abhalten will. Sagt ihm aber auch, dass ihr jetzt trotzdem trainieren werdet. Packt in aller Ruhe eure Sachen ein, zieht eure Sportklamotten an oder was auch immer nötig ist und beobachtet, welcher Monolog in eurem Kopf in Gang kommt. Ich schwöre euch, euer innerer Schweinehund wird protestieren, meckert, toben und alle möglichen weiteren Gründe finden, warum ihr heute wirklich nicht trainieren könnt! Bleibt ganz ruhig und lasst euch dieses eine Mal nicht davon beeindrucken! Macht einfach ruhig weiter mit eurer Trainingsvorbereitung.
Wenn ihr dann erst mal mit dem Training begonnen habt, wird euer Schweinehund auf einmal verstummen. Er ist halt maulig! Ihr zieht aber weiter euer Training durch und werdet hinterher die großartige Wirkung der Glückshormone, die beim Sport ausgeschüttet werden, spüren. Außerdem werdet ihr mächtig stolz auf euch sein, weil ihr trainiert habt, obwohl ihr vorher so gar keine Lust hattet. Bei mir tritt genau dieser beschriebene Effekt ein. Ich habe es noch nie erlebt, dass ich bei solch einem Training dann keinen Spaß und hinterher kein saugutes Gefühl verspürt habe! Probiert es mal aus! Es ist nicht ganz leicht, aber es lohnt sich!
Wenn ihr dieses Spielchen 2-3 Mal mit eurem inneren Schweinehund spielt, dann nehmt ihr ihm seine Macht. Es ist ok, wenn er ab und zu mal gewinnt und euch zu einem Couchabend überredet. Aber er darf nicht dauerhaft die Oberhand haben! Mit dieser Ignorier-Methode weist ihr ihn wirkungsvoll in seine Schranken.
Stay motivated!