Läufer und Yogis – auf den ersten Blick wirken beide Gruppen ein bisschen wie Hund und Katze. Während es beim Laufen sehr häufig um disziplinierte Trainingspläne, neue Herausforderungen, gefinishte Rennen und persönliche Bestzeiten geht, scheint Yoga zunächst einmal das absolute Gegenteil zu sein. Hier stehen sanftes Dehnen, zur Ruhe kommen und der innere Frieden im Vordergrund aller Bemühungen. Doch immer mehr Läufer entdecken – Gott sei Dank – auch die Kraft der fernöstlichen Bewegungs- und Lebenslehre für sich und ergänzen damit ihren (Lauf-)Alltag. Ich selbst bin begeisterte Läuferin UND leidenschaftliche Yogini, denn für mich sind Laufen und Yoga schon sehr lange ein Yin und Yang – beide Bewegungsarten vereinen sich zu einem ganzheitlichen Training.

Yoga optimiert eure Körperhaltung und den Bewegungsfluss

Eine regelmäßige Yogapraxis sorgt mit der Zeit für eine verbesserte Körperhaltung sowie ein intensiveres Körperbewusstsein. Unser Körper gewinnt auf natürliche Weise an Spannung und eine aufrechte Haltung wirkt sich positiv auf die eigene Lauftechnik aus. Sämtliche Bewegungsabläufe werden „runder“ und sehen auch von außen betrachtet leichtfüßiger aus. Dieser Aspekt ist besonders für Langstreckenläufer nicht zu unterschätzen, denn ein optimierter Laufstil schont die Kräfte!

Yoga hält euren Körper beweglich und flexibel

Yoga hält wie kaum eine andere Art der Bewegung den gesamten Körper geschmeidig. Viele Asanas dehnen die Muskeln und Sehnen sanft und schaffen u.a. auch mehr Beweglichkeit in der Wirbelsäule oder in der Hüfte. Sehr von Vorteil für uns Läufer, die häufig unter einer stark verkürzten Beinmuskulatur leiden oder von Verspannungen im unteren Rücken geplagt sind. Auch Verletzungen der gesamten Muskulatur können durch Yoga vorgebeugt werden.

Übrigens: Meine 5 liebsten Dehnübungen für Läufer aus dem Yoga stelle ich ausführlich in einem meiner Workout-Videos vor.

Mit Yoga trainiert ihr ganzheitlich

Weiterhin wird Yoga immer beliebter bei Läufern und anderen Ausdauersportlern, da es dem Körper zu einem ganzheitlichen Trainingsanreiz verhilft. Da besonders der Laufsport überwiegend die Bein-, Gesäß- und Bauchmuskulatur kräftigt, fehlt ganz einfach der Trainingsausgleich für den gesamten Oberkörper. Yoga stärkt besonders den Rücken sowie die Schulter- und Armmuskulatur. Allein schon beim einfachen Sonnengruß arbeiten eine Vielzahl von „Halte-Muskeln“ äußerst fleißig und stabilisieren den gesamten Körper.

Yoga beruhigt vor wichtigen Wettkämpfen den Geist

Des Weiteren profitieren die yogabegeisterten Läufer auch von ihrer antrainierten Konzentrations- und Ruhefähigkeit. Das tiefe, bewusste Atmen und wie sie damit ihren Geist beruhigen können, lernen viele Menschen erst so richtig durch Yoga und das Pranayama. Dies kommt ihnen dann besonders vor wichtigen Wettkämpfen und in herausfordernden Laufsituationen zugute. Und gerade bei langen Strecken gilt: Wer einen langen Atem hat, kommt an.

Mit yogischer Visualisierung nehmt ihr das Finishen vorweg

Und nicht zuletzt können der Geist und folglich auch der Körper bereits vor dem langersehnten Laufevent auf das erfolgreiche Finishen vorbereitet werden. Wie ist das möglich? Mit gezielter Meditation, die auch zur Übungspraxis vieler Yogis gehört. Erfolgreiche Leistungssportler tun dies schon sehr lang: die Visualisierung des gewünschten Ergebnisses zur mentalen Vorbereitung auf ihren großen Wettkampftag. Und genau diese Mental-Technik können auch wir laufenden Yogis prima in unseren Meditationseinheiten üben. Stellt euch mit allen Sinnen haargenau vor, wie ihr über die Ziellinie bei eurem nächsten Rennen lauft und  programmiert damit euren Geist und euren Körper schon vorab auf die Zielerreichung!

Zum Abschluss können wir festhalten: Laufen und Yoga passen hervorragend zusammen und ergänzen sich wunderbar! Na dann: OM and RUN!