Mein heutiges Wort zum Sonntag ist ein sehr erkenntnisreiches. Ende August, kurz vor unserem großen Urlaub, war ich sehr verzweifelt und habe zur Diskussion gestellt, ob es richtig war, die Pille auf Grund meiner Nebenwirkungen (Migräne) abzusetzen oder ob ich besser wieder damit anfange (siehe Post). Mir ging es körperlich – und in der Folge auch seelisch – nicht gut. Ich habe mich in meiner Haut nicht wohlgefühlt. Dennoch bin ich bei meiner Entscheidung geblieben und habe nicht wieder angefangen. Auch dank der vielen positiven und aufmunternden Worte von euch. Ihr habt mir sehr geholfen! :-)
Wie geht es mir jetzt nach dem Absetzen der Pille vor einigen Wochen?
Nun ja. Es geht mir nicht – noch nicht – besser. Meine Haut ist immer noch angegriffen, ich habe ab und zu Kopfschmerzen, die nach kurzer Zeit wieder verschwinden, manchmal bin ich müde und antriebslos, meine Kopfhaut spielt verrückt (juckt, kleine Pusteln) und neuerdings ist noch eine Art Sodbrennen hinzugekommen, das ich weiter beobachten werde. Aber: Ich habe nun das Gefühl, dass ich verstanden habe, was mein Körper da gerade durchmacht!
Das Problem ist nicht das Absetzen der Pille gewesen, sondern das Einnehmen der Pille!
Ich habe meinem Körper jahrelang nichts Gutes damit getan. Angefangen mit 13 auf Grund von teenagertypischen Hautproblemen, später dann auch als Verhütungsmittel, habe ich die Pille genommen und damit meinen weiblichen, natürlichen Hormonhaushalt völlig durcheinander gebracht! Die zum Teil recht heftigen Nebenwirkungen der Pille wie leichte Kopfschmerzen bis hin zu Migräne (unter der ich leide), erhöhter Blutdruck, Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme, Depressionen, verminderte Libido, Schädigungen der Leber und ein erhöhtes Risiko einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine Thrombose zu bekommen, waren mir bekannt.
Jedoch habe ich mich in letzter Zeit viel mit dem Themenkomplex „Weiblicher Zyklus“, „Absetzen der Pille“ und „Übersäuerung“ beschäftigt. Mein angelesenes Wissen möchte ich mit euch teilen (natürlich mit dem Hinweis, dass ich kein Arzt bin).
Was bewirkt die jahrelange Pilleneinnahme?
Die Einnahme der Pille lässt den Säurepegel im Körper der Frau ansteigen und auf einem höheren Niveau einpendeln. Zum einen enthält die Pille nämlich wie jedes Medikament Säure und zum anderen schränkt sie durch ihre Funktion die natürliche Periode, die zur Reinigung und Entgiftung des weiblichen Körpers dient, ein. Bei den Blutungen nach den 21 Tagen der Pilleneinnahme handelt es sich nicht um eine echte Menstruation, sondern lediglich um Entzugsblutungen. Diese Blutungen sind deutlich schwächer als bei einer normalen Periode ohne Einnahme der Pille. Laut meiner Quellen kann eine dauerhafte, künstliche Abschwächung der Menstruation zu ernsthaften, gesundheitlichen Erkrankungen führen.
Nicht ohne Grund hat die Natur die Frauen mit dieser Reinigungsfunktion ausgestattet, die durch die Pilleneinnahme über mehrere Jahre oder Jahrzehnte unterdrückt wird. Der Körper wird über die lange Zeit also systematisch übersäuert und verschlackt. Typische, fast jeder Frau bekannte Anzeichen dafür sind: Wassereinlagerungen des Körpers (um die Säure zu verdünnen) und/ oder Ausbildung von Cellulite (Säure wird gebunden und ins Bindegewebe eingelagert). Diese Anzeichen sind ein Versuch des Körpers mit der Übersäuerung fertig zu werden. Wenn der Körper das aber nicht mehr schafft, drohen eben auch gefährliche Erkrankungen, die oftmals nicht mit der Pilleneinnahme in Verbindung gebracht werden.
Was passiert nach dem Absetzen der Pille?
Der Körper ist nun frei von den künstlichen Hormonen und die natürliche Periode pendelt sich wieder ein. Aber er ist nicht frei von der hormonellen Belastung über all die Jahre. Er bekommt nun das Signal zu einer starken Entgiftung und Entschlackung. Er beginnt einen Großputz, um sich von den eingelagerten Giftstoffen zu trennen und dabei bedient er sich vieler Hilfsmittel: Ausscheidung über die Periode (sehr lang und schmerzhaft), Zwischenblutungen, Ausscheidung über die Haut (zurückkehrende Hautprobleme, auch an Körperstellen, an denen vorher keine Probleme bestanden haben), fettige Haare durch die Talgausscheidungen der Kopfhaut, stärkeres Schwitzen, Sodbrennen und und und. Die Liste ist scheinbar endlos und bei jeder Frau sicherlich anders.
Es ist total scheiße, ich weiß! Und bitte entschuldigt meine drastische Wortwahl, aber der Körper macht diesen Prozess durch, weil er wieder zu seinem Gleichgewicht finden will. Er ist damit beschäftigt, die negativen Auswirkungen durch die jahrelange Pilleneinnahme zu beseitigen. Der Körper braucht Zeit und jegliche positive Unterstützung, die er bekomme kann. Basische Nahrung und Körperpflege, Schüssler Salze (besonders Nr. 9), viel Trinken (ohne Kohlensäure) und frische Luft sind meine Hilfsmittel. Aber es sind keine plötzlichen Wunder zu erwarten. Regeneration braucht Zeit!
Das Absetzen der Pille wird sich lohnen!
Das weiß ich jetzt schon. Denn obwohl ich gerade diese unschöne Zeit durchmache, reagiert mein Körper bereits positiv. 1 Tag Migräne statt bisher 3 Tage. Und das nun seit 3 Monaten in Folge! Außerdem ist meine Stimmung trotz dieser Ausstiegswirkungen besser als vorher. Ich fühle mich unbeschwerter. Wow, soweit bin ich gekommen!
Mit diesem teils wütenden, teils einsichtigen Post möchte ich eure Gedanken anregen und mich selbst ein wenig aufbauen. Ich möchte euch und mir Mut machen, von der Pille wegzukommen, die Geduld für das Durchhalten schenken, das Verständnis für den eigenen Körper wecken und eben meine Erfahrungen festhalten und an euch weitergeben.
Meine ganze Pillen-Story und weitere gute Tipps zum Absetzen der Pille
Meine komplette Geschichte zum Thema „Pille absetzen“ habe ich mittlerweile niedergeschrieben, weil sie einfach lesenswert für alle Frauen ist. Hier findet ihr sie. Und wenn ihr Tipps für eure Haut in der Zeit danach braucht, dann lest euch diesen Post von mir gut durch. Dies sind meine besten Tipps, die ich jeder guten Freundin ans Herz lege.
Außerdem habe ich nun eine Verhütungsmethode gefunden, mit der ich mich richtig wohl und sicher fühle. Und das Beste: ganz hormonfrei!! Mein Mann und ich nutzen sie jetzt schon einige Zeit und ich bin so glücklich damit. Sie nennt sich NFP-Methode und ich unterstütze sie mit dem Cyclotest MyWay. Es ist ein kleiner Computer, der alle Messungen übernimmt und fruchtbare sowie unfruchtbare Tage aufzeichnet. Alle Einzelheiten zur Methode findet ihr auf der Seite von Cyclotest.
(Quellen u.a.: Zentrum der Gesundheit, Basische Körperpflege)