Lange war ich auf der Suche nach dem richtigen Yogakurs für mich. Vor ein paar Wochen habe ich ihn endlich gefunden! Es ist ganz schwer zu beschreiben, warum gerade dieser Kurs so toll ist und die anderen, die ich ebenfalls ausprobiert hatte, es nicht waren. Es ist mehr ein Bauchgefühl, eine Intuition. Im Vinyasa Power Yoga Unterricht von Stefanie fühle ich mich auf jeden Fall genau am richtigen Platz. Doch sind es auch nicht nur die Yogastunden an sich. Vielmehr macht der Unterricht irgendetwas mit mir. Das merke ich insbesondere nach den Stunden und in den Nächten direkt danach. Ich fühle mich so friedlich, ich träume viel und habe das Gefühl in mir selbst zu ruhen.
(Foto: Yoga Spirit Braunschweig)
Und dass mein Power Yoga Kurs auch noch genau an einem Montagabend ist, an dem Tag, mit dem ich früher immer auf Kriegsfuß stand, kann kein Zufall sein. Seitdem sind Montage kein Gräul mehr für mich. Ganz im Gegenteil. Sie starten schon ruhiger, vermutlich weil ich auch ruhiger bin und verlaufen auch nicht mehr so hektisch, wie ich es noch vor ein paar Wochen wahrgenommen habe. Ich freue mich schon morgens auf den Kurs und strahle das den ganzen Tag über aus. Egal was tagsüber angefallen ist, es prallt mehr von mir ab und wenn ich erst einmal in der Stunde bin und in meinem herabschauenden Hund versinke, vergesse ich sowieso alles um mich herum. Nach dem Unterricht gehört auch der Rest des Abends mir allein. Dieses Ritual habe ich mir direkt ab der ersten Stunde angewöhnt und es ist perfekt so! Ich mache Kerzen an, lege mich ins Bett und nehme mir das Buch mit, das mich aus meinem Bücherregal gerade am meisten anspricht. Manchmal ist es Louise L. Hay, manchmal Osho, manchmal der Kurs in Wundern…Ich blättere in den Seiten, lasse die Worte in meinem Kopf wirken und damit klingt mein Abend im Kerzenschein aus.
Diese spirituellen Abende tun mir richtig gut auf meiner Reise. Es ist merkwürdig, aber oft habe ich genau an diesen Abenden Erkenntnisse, die so nahe liegen, die mir aber vorher nicht in den Sinn kamen. Es ist wie ein Perspektivenwechsel! Vielleicht war ich vorher zu nah dran oder ich war nicht bereit die Erkenntnis aufzunehmen….ich weiß es nicht. Doch ich bin dankbar dafür, dass ich diesen wertvollen Abenden in meinem Leben einen Platz gegeben habe.
Ein weiterer Aspekt, in dem ich Fortschritte mache, ist die Yogapraxis selbst. Auch hier wundere ich mich über mich selbst! Eigentlich bin ich überhaupt kein geduldiger Mensch und ich mag es nicht, wenn ich etwas nicht kann. Im Yoga macht mir das alles nichts aus. Ich übe mittlerweile fast täglich und sehe, dass ich selbst bei den schwierigen Asanas klitzekleine Fortschritte mache. In der Vorwärtsbeuge komme ich Zentimeter um Zentimeter weiter runter. Oder im Baum kann ich mein angewickeltes Bein müheloser halten als beim Mal zuvor. Selbst wenn ich eine Pose nicht in Perfektion kann oder andere überhaupt nicht kann. Mir macht es einfach Spaß in Babyschritten jeden Tag ein Stückchen weiterzukommen! Eigentlich völlig untypisch für mich, aber ich merke, wie gut mir diese neue Einstellung tut. Ich denke, ohne sie hätte ich schon längst wieder die Lust am Yoga verloren. Yoga ist einfach ein Weg und es kommt nicht darauf an, wie gut man etwas kann oder nicht. Das ist eine tolle Erfahrung!
Außerdem ist Yoga für mich Inspiration! Ich liebe es, anderen Yogis bei ihrer Yogapraxis zuzuschauen bzw. sie erzählen zu hören. Ich habe in den letzten Wochen Hunderte YouTube-Videos und Instagram Bilder angeschaut. Ich kann gar nicht genug davon bekommen! Das sieht so wunderschön aus! Besonders die beiden Instagram Accounts von den „Two Fit Moms“ Laura und Masumi haben es mir angetan. Einfach nur WOW!! Die Fotos sind so ästhetisch und inspirierend! Wenn ich groß bin, möchte ich ebenfalls so wunderschöne Asanas mit Mühelosigkeit ausführen können wie die beiden.
Wer mich außerdem noch sehr auf meinem Yogaweg inspiriert, ist Bryan Kest. Er ist der Begründer des Power Yoga und stammt aus den USA. Das Schöne an ihm ist, dass er Yoga nicht so ernst nimmt! Kein vorgeschriebenes tägliches Üben, keine exakte Ausrichtung der Matte, keine Selbstkasteiung bis zur Perfektion…nein gar nichts. Er lacht viel, übt wo und wann es ihm richtig erscheint und bringt diese Haltung auch seinen Schülern bei. Auf YogaMeHome habe ich ein ganz tolles Interview mit Bryan Kest entdeckt, dass seine Einstellung zum Yoga sehr schön verdeutlicht. Ich könnte es mir immer wieder anschauen! Vielleicht habe ich irgendwann mal das Vergnügen, in eine seiner Yogaklassen in Kalifornien zu gehen. ;-)
Dieser heutige Post erscheint mir beim nochmaligen Durchlesen ein kleines bisschen wirr. :-) Aber das verdeutlicht auch besonders, in wie vielen Weisen Yoga in und an mir arbeitet. „Alles ist Yoga“ – an diesen Spruch muss ich immer wieder denken. Er ist so wahr! Yoga ist aktuell für mich eine neue Selbsterfahrung, ein wohltuendes Ritual, eine Inspirationsquelle, ein Auf und Ab, eine besondere Herausforderung, eine unbekannte Gelassenheit, ein Weg zu mir selbst…..Doch das ist nicht in Stein gemeißelt. Es kann sich täglich verändern. Neues kommt hinzu, Altes geht wieder. Das gehört zur Reise hinzu…