Selbstverwirklichung mit EAT TRAIN LOVE?! Als ich vor fast 5 Jahren an einem kalten Wintertag meinen ersten Blogpost veröffentlichte, mit gefühlt 150 Wörtern, einem vorsichtigen „Hallo Welt, ich bin jetzt Bloggerin.“ und keinem einzigen Beitragsfoto, hätte ich niemals gedacht, wohin der wunderbare Weg von EAT TRAIN LOVE zu einem der größten Healthy Living Blogs im deutschsprachigen Raum sich entwickeln würde. Ich hatte damals nicht einmal die Vision, eine erfolgreiche Bloggerin zu werden oder damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Wie etwas Bedeutsames in meinem Leben begann…

Aber ich hatte eine Sache bereits am ersten Tag meiner Blogger-Karriere: das Kribbeln, dass etwas Bedeutsames für mich darin liegen wird. Ich begann gerade meinen Weg mit Clean Eating, Power Yoga, meinen morgendlichen Laufrunden etc. neu zu bereiten und eine beharrliche Stimme in mir sagte: „Du musst der Welt davon erzählen. Es wird viele Menschen inspirieren und sie ebenfalls in Bewegung bringen.“ Und dann tat ich nicht mehr, als diesem inneren Ruf zu folgen. Heute weiß ich: Da sprach die Stimme meines Herzens, meine Intuition, zu mir. Und ihr könnt euch vorstellen, wie froh ich bin, darauf gehört zu haben!

Der Widerstand gegen die Selbstverwirklichung

Wenn ich von meiner Geschichte als Bloggerin erzähle, dann strahle ich und wünsche mir einfach, dass dieser Funke des Glücks, der Motivation und der Willenskraft überspringt. In einigen Fällen funktioniert das auch sehr gut. Ich spüre förmlich, wie die Energie bei meinem Gegenüber ins Fließen kommt! Leider bekomme ich jedoch genauso häufig zwei Reaktionen von meinen Gesprächspartnern, die mich sehr nachdenklich stimmen. Sie klingen so oder so ähnlich:

  1. Du Glückliche! Es kann sich aber leider nicht jeder selbstverwirklichen!
  2. Wow, du bist mein Vorbild! So etwas Tolles würde ich auch gern in meinem Leben haben. Aber ich glaube, ich könnte das gar nicht.

Beide Reaktionen drücken in erster Linie natürlich Wertschätzung für meine Arbeit und meinen Weg aus, aber sie wirken in jeder Weise blockierend für jegliches Träumen und Wünschen meines Gegenübers. Denn in meinen Augen sind es die zwei gefährlichsten Stolperfallen, die dich von deiner Selbstverwirklichung abhalten und mir ist es heute ein Herzensbedürfnis, endlich einmal öffentlich meine Meinung dazu zu sagen.

Wer sagt, dass sich nicht jeder selbstverwirklichen kann?!

Diese Frage meine ich ernst und ich habe sie sogar schon einmal als Antwort im Gespräch zurückgegeben. Denn sind wir mal ehrlich: Wo steht geschrieben, dass das Glück und die Freude der Selbstverwirklichung nur einigen Auserwählten vorbehalten ist? Und was wäre so schlimm daran, wenn sich jeder von uns seinen beruflichen Traum erfüllen würde und ein in hohem Maße erfülltes Leben führte, statt einfach nur seine Zeit abzuarbeiten? Ich finde, die Vorstellung ziemlich verlockend, oder etwa nicht? :-)

Hinter diesem negativen Gedankenkonstrukt stecken meist tiefsitzende Glaubenssätze, die wir uns erst einmal ins Bewusstsein holen müssen. So etwas wie „Arbeit muss anstrengend sein, sonst ist sie nicht gut“ oder „Arbeit und Freizeit sind zwei unterschiedliche Dinge“ oder „Mit dem, was ich gern tun würde, kann ich doch kein Geld verdienen“. Solche Glaubenssätze – und wir haben sie ALLE in uns – sind kleine, gemeine Biester, denn sie haben eine tragische Eigenschaft: Sie beeinflussen uns unbewusst und erschaffen genau die Realität, die wir dort als Glaube aufgestellt haben. Sprich: Wer glaubt, dass etwas nicht geht oder dass etwas ihm nicht zur Verfügung steht, wird genau diese Erfahrung machen.

Der erste Schlüssel zum Auflösen dieser blockierenden Gedanken liegt darin, dass wir uns  erlauben, dass eine Selbstverwirklichung auch für uns möglich ist! Nur unsere gelernten Sätze und unsere Ängste halten uns zurück…Ich habe Ängste, aber ich bin nicht diese Ängste! Dieser Gedanke hat sich auf meinem Weg immer wieder als äußerst wertvoll erwiesen, denn er hat mir den nötigen Abstand verschafft, um mit objektiverem Blick auf meine Glaubenssätze und Ängste zu schauen und sie letztendlich in neue zu transformieren. Einer meiner positiven, stärkenden Glaubenssätze lautet daher:

Ich habe alles verdient, was ich mir wünsche.

Der zweite Schlüssel ist das Herausfinden, wie für uns ganz persönlich überhaupt ein selbst verwirklichtes Leben aussehen soll. Wovon träumen wir? Was würden wir gern neu beginnen? Wie würden wir uns gern beruflich verändern? Was fehlt uns schmerzlich in unserem Alltag? Was bereitet uns schon seit unserer Kindheit/ Jugendzeit größte Freude? Worin können wir uns im Alltag verlieren und vergessen die Zeit?….

All das sind die ersten richtigen Fragen auf dem Weg zur Selbstverwirklichung. Mit diesen Fragen bahnen wir uns den Weg und dieser Weg ist nicht immer reinstes Zuckerschlecken und hat mit „Glück haben“ nur am Rande zu tun. Das meiste ist zielgerichtete, sinnerfüllte Arbeit….doch mit dem Unterschied, dass sie verdammt viel Spaß macht und selten wie Arbeit erscheint! Für mich ist das ein ganz entscheidendes Lebensziel: Ich möchte jeden Tag mit Sinn und Spaß an meiner Sache arbeiten…und ich bin auf dem besten Weg dorthin, diesen Wunsch in meinem Leben vollends auszubreiten. Warum es funktioniert? Weil ich daran glaube, dass es funktioniert! Natürlich habe auch ich Ängste….viele sogar…aber ich weiß auch: Ich bin nicht diese Ängste. Ich bin viel, viel mehr!

Warum solltest du dich neben deinen Vorbildern klein  machen?!

Wir alle haben Vorbilder. Meist schon in unserer Kindheit haben wir uns an Persönlichkeiten, die besonders erfolgreich, schön, begabt, kreativ, lustig oder klug waren, orientiert. Wir haben für sie geschwärmt und versucht, genauso zu sein wie sie. Sie haben uns spielerisch ein Ziel vor Augen geführt und uns unsere kindliche Mission gezeigt. Durch unsere Vorbilder wollten wir ebenso gute Läufer, Tennisspieler, Tänzer, Schauspieler oder Sänger werden und haben unsere Fähigkeiten mit Feuereifer trainiert. Wir kamen durch sie in Bewegung, an uns zu arbeiten!

Bei uns Erwachsenen erlebe ich immer mehr, dass Vorbilder eine andere Rolle bekommen. Wir sehen ihre Erfolge im Fernsehen, lesen ihre Biographien, verfolgen ihr tägliches Leben auf ihren Social Media Kanälen und lassen uns davon einschüchtern, weil wir glauben, dass solch ein Leben nicht für uns zur Verfügung steht. Statt uns in Bewegung zu bringen, schauen wir zu Vorbildern auf und brechen uns dabei nicht selten selbst das Genick. Wir machen uns klein und fühlen uns unbedeutend neben unseren großen Vorbildern. Ihre scheinbare Unerreichbarkeit lähmt uns. Statt uns ihre Erfolgsgeheimnisse anzuschauen und sie zu studieren, resignieren die meisten Menschen viel zu schnell: „Da werde ich eh nie hinkommen!“

Auf einem Seminar habe ich etwas ganz Entscheidendes über Vorbilder gelernt: Vorbilder werden uns vom Leben geschickt, damit wir einen Wegweiser haben. Wenn wir als Erwachsene jemanden als Vorbild empfinden, dann verrät uns dieses gute Gefühl ganz einfach etwas über unsere Sehnsucht. Es zeigt uns: Diese Person hat/ kann/ macht etwas, dass ich auch für mich möchte.

Aus unseren Vorbildern setzt sich das Bild unserer Selbstverwirklichung zusammen, das, was wir uns für unser Leben wünschen.

Von Vorbild 1 wünschen wir uns zum Beispiel die Leichtigkeit, bei Vorbild 2 fasziniert und das flüssige Reden vor der Kamera, an Vorbild 3 lieben wir den trockenen Humor und Vorbild 4 wohnt genauso, wie wir es uns erträumen. Es ist daher von unglaublicher Bedeutung, uns unsere Vorbilder genau anzuschauen und herauszufinden, was dieses gewisse Etwas ist, das sie zu individuellen Vorbildern macht.

Vorbilder verraten uns in erster Linie etwas über uns selbst und sind niemals dazu gedacht, dass wir vor Ehrfurcht beim Gedanken an sie erstarren. Das Leben schickt uns Vorbilder, damit wir in Bewegung kommen und uns auf unseren eigenen Weg machen. Seit ich Vorbilder genauso betrachte, hat sich einiges in mir verändert. Ich habe viel mehr Klarheit, wie ich mir mein Leben wünsche, denn ich lasse zu, dass mir meine Vorbilder den Weg zeigen und ich lerne von ihnen. Dabei bastel ich mir im Hintergrund mein eigenes Bild, wie mein selbst verwirklichtes, glückliches Leben aussehen soll. Ich denke und träume häufig davon, bis ich irgendwann damit verschmelze und zu diesem Traum geworden bin. Auch hier zeigt sich ein stark positiver Glaubenssatz von mir:

Ich kann alles erreichen, was ich mir vorstellen kann.

Eines ist dabei sehr wichtig: Es ist richtig und gut von unseren Vorbildern zu lernen, wir werden jedoch nur glücklich damit, wenn wir es auf unsere eigene Weise umsetzen. Ein plumpes Kopieren wird uns niemals zu unserem Traum führen, sondern nur zur Selbstverwirklichung eines anderen. Jeder Weg ist und bleibt individuell und nicht vorhersehbar und das empfinde ich als außerordentlichen Segen!

Wenn wir also lernen, Menschen, die wir toll finden, als Motivation und Inspiration für unseren eigenen Weg zu sehen und ihn auch wirklich mit Herzblut gehen – sprich unseren Teil der Arbeit tun, dann bin ich überzeugt, senden wir eine Energie aus, mit der wir die benötigte Unterstützung und die passenden Gelegenheiten zur Selbstverwirklichung in unser Leben ziehen. Ganz einfach weil wir offen, bereit und stark an unsere Träume herangehen und uns nicht mehr klein machen!

Ich hoffe, meine Gedanken und Worte helfen euch auf eurem Weg und bringen euch das Bewusstsein, falls ihr diese Stolperfallen kennt und euch von angsterfüllten Glaubenssätzen zurückhalten lasst. Wenn ihr mehr darüber lesen wollt, dann kann ich euch das Buch „Selbstvertrauen“ empfehlen, das ich schon mehrfach gelesen habe und das  mir selbst immer wieder meinen Weg erleichtert.

Und zum Abschluss denkt bitte noch einmal daran und lasst diese Sätze zur Selbstverwirklichung in euch einwirken: Ihr habt alles verdient, was ihr euch wünscht, und ihr könnt alles erreichen, was ihr euch vorstellen könnt. Konzentriert euch genau darauf und arbeitet an euren persönlichen Träumen!