Im Sommer diesen Jahres habe ich zum Laufen gefunden und bin für mich so richtig durchgestartet. Ich hatte viele Läufe: im Park, am See, in der Feldmark, beim Women’s Run in Köln und sogar am Strand an der Westküste Kaliforniens.

Bei all diesen Läufen habe ich mir gar keine großen Gedanken gemacht, warum ich eigentlich laufe, was es in mir bewirkt und zu was es führt. Ich bin eben einfach gelaufen! Doch auch damals habe ich instinktiv gespürt, dass Laufen etwas mit meinen Gefühlen macht. Nach fast jedem Lauf war ich einfach glücklich, euphorisch und mein eigener kleiner Held! Nur für mich allein!

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Mittlerweile beschränke ich meine Läufe auf Grund der morgendlichen und abendlichen Dunkelheit stark aufs Laufband. Letztes Jahr fand ich das einfach nur doof! Auf der Stelle laufen? Neben 10 anderen Läufern? In einem geschlossenen Raum? Naja, immerhin gab es meist irgendetwas Ansehnliches im Fernsehen… Das ist jetzt völlig anders bei mir. Ich laufe einfach wieder! Und dazu brauche ich nicht mal einen Fernseher. Ich mache mir meine Musik an, die gerade zu meiner Stimmung passt, und dann lege ich los. Dabei setzt sich ein für mich fast unbegreiflicher Prozess in Gang:

Besonders an stressigen Arbeitstagen laufe ich mit meiner Musik auf den Ohren förmlich davon. Mein Blick richtet sich stur nach vorn. Ich gerate in eine Art Trance. Ich schaue nicht auf die Uhr, ich schaue nicht nach rechts und links, ich schaue nicht auf den Fernseher….. Dabei entwickelt mein Körper eine ungeheure Kraft. Mein normales Tempo liegt bei 10km/h, aber auf dem Laufband verlangt mein Körper nach mehr. Ich könnte fast sagen, es läuft mich oder es läuft in mir. Keine Ahnung!
Ich hoffe und wünsche euch, dass ihr dieses Gefühl kennt, was ich hier beschreibe! Es ist großartig! Egal, ob ich wütend, erschöpft oder genervt war. All die Strapazen meines momentanen Alltags sind auf einmal vergessen. Mein Kopf ist leer, angenehm leer.Ich schalte dabei so unglaublich gut ab, dass ich mich sogar schon mal erschrocken habe, als der Timer des Laufbands auf Cooldown geschaltet hat. Gleichzeitig fühlt sich das Auspowern so gut an, dass ich hinterher triefend, aber mit einem Lächeln auf dem Gesicht vom Laufband steige.
Mein Alltag ist derzeit etwas hektischer als mir lieb ist. Aber ich habe das Gefühl, das mir das Laufen gerade unheimlich hilft, meinen Alltag und meine Emotionen zu verarbeiten. Das Laufen bewirkt bei mir, dass ich wieder zu mir komme und mich auf mich selbst fokussiere. Ich steige vom Laufband ab und lasse den Arbeitsalltag hinter mir. Ich bin befreit, glücklich und zufrieden.

Das ist (derzeit) mein Grund zu laufen. Ich weiß nicht, ob es dabei bleibt und ob das Gefühl auf der Straße wiederkommt, aber ich laufe einfach und tue mir Gutes.

Kennt ihr dieses Trance-Gefühl? Warum lauft ihr?

Und wer nicht nur sich, sondern auch bedürftigen Kindern etwas Gutes tun will, der läuft beim Millionenlauf mit. Schaut selbst!

Alles Liebe!

Kristin Unterschrift-003