Werbeversprechen gibt es so viele auf dieser Welt! Ich komme selbst aus dieser Branche und weiß, wie der Hase läuft. Im wahrsten Sinn des Wortes. Als Adidas 2013 die BOOST™ Technologie einführte, war ich äußerst neugierig, ob „Boost Your Energy“ tatsächlich Wort hält. Mein erstes Paar lief sich schon einmal sehr gut. Leicht, fluffig und irgendwie ungehalten. Doch mit dem neuen ULTRA BOOST setzt Adidas zur fast schon unverschämten Superlative an: „Energy Takes Over“. Das wollte ich herausfinden und bin direkt mal mit ihm an die Startlinie zum Sprinten gegangen. Mal sehen, wie schnell und dynamisch der ULTRA BOOST wirklich ist.
Normalerweise bin ich kein großer Fan von schnellen Sprints. Im Halbmarathon-Training letztes Jahr kam ich nach Jahren der Abstinenz wieder damit in Berührung, denn mein Trainer schrieb mir beharrlich „Steigerungsläufe“ in meinen Plan. Dies heißt, langsam steigern und dann sprinten, was das Zeug hält….50, 100, 300 oder sogar 1000 Meter. Keine leichte Aufgabe, besonders wenn mir schon 10 bis 15 Kilometer normales Laufen in den Knochen steckten. Doch nach einigen Malen habe ich einen entscheidenden Faktor gespürt. Der Laufschuh spielt hierbei eine große Rolle. Mit sehr stabilen Laufschuhen oder sogar Trailschuhen war das Sprinten am Ende des Trainings eher eine Qual, während ich mit leichten, wenig unterstützten Laufschuhen – sogenannten Racern – viel besser zurechtkam.
Der neue ULTRA BOOST ist mit 268 Gramm beim Damenmodell nicht der leichteste Laufschuh. Auch in der Optik empfinde ich z.B. meinen Adizero als wesentlich schmaler, doch das erste Tragegefühl war erstaunlich unbeschwert. Besonders das Obermaterial trägt wesentlich dazu bei, denn es ist aus dem super bequemen und zugleich fest den Fuß umschließenden PrimeKnit-Material. Zur Farbe brauche ich nicht viel sagen: Das schrille Pink ist schon allein ein absoluter Laufmotivator! Und so ging es dann hinaus für mich in die Feldmark. Erst locker 3 Kilometer einlaufen und dann Sprints: 10 x 100 Meter sollten reichen. 3, 2, 1 – GO! 100 Meter sprinten, Pause, 100 Meter sprinten, Pause und so weiter. Nach vier Runde wurde mir schon äußerst warm, doch meine Füße fühlten sich sehr wohl. Die Motivation blieb. Und wieder: GO! Ich rannte, so schnell ich konnte, bis meine Uhr piepste. Kurz verschnaufen und wieder VOLLGAS! Ich hatte richtig Spaß und war fast traurig, als meine Uhr das Ende des kleinen Intervalltrainings ankündigte. Danach gönnte ich mir noch einige Meter Gehpause und lief dann locker zurück, wobei aus „locker“ plötzlich ein ordentliches Tempo wurde. Kristin im Geschwindigkeitsrausch. Ob das an den neuen ULTRA BOOST liegt? Ich musste schmunzeln. Natürlich hatte ich gelesen, was das Geheimnis der ULTRA BOOST ausmacht. Die Sohle besteht anders als bei vorherigen BOOST-Modellen zu 100% aus kleinen Energiekügelchen, die den Aufprall des Läufers abfedern und die Energie zurück in den Lauf geben – also die Energie „boosten“. Am Ziel angekommen war ich wirklich positiv überrascht von meiner neu gewonnenen Leichtigkeit und dem mühelosen Gefühl beim Sprinten und normalen Laufen. Es scheint wirklich etwas dran zu sein…!
Natürlich entspricht dieser kurze Intervalltest keiner wissenschaftlichen Untersuchung, um zu belegen, ob das Versprechen der Energierückgewinnung durch den Adidas ULTRA BOOST wirklich Bestand hat. „Doch darauf kommt es gar nicht an“, dachte ich mir, als ich den leuchtenden Laufschuh am Ende meiner Trainingseinheit auszog. Es kommt vielmehr auf unser gutes LaufGEFÜHL an! Wenn wir glauben und fühlen, dass uns ein Schuh gut tut, dann dürfen wir auch ruhig an ihn glauben. Dies ist das bisschen Magie und die mentale Einstellung die meiner Meinung nach zu einem erfolgreichen Läufer genauso dazu gehören wie die Pace und die Herzfrequenz als harte Fakten. Ich reihe den neuen ULTRA Boost auf jeden Fall bei meinen Lieblingslaufschuhen ein und beim nächsten schnellen Lauf wird er meine erste Wahl sein.
Dies ist übrigens mein getesteter ULTRA BOOST in dem knalligen Pink. Herzlichen Dank an Runners Point für die freundliche Bereitstellung des Testschuhs.