„Du sollst!“ klingt den meisten angenehmer als „Ich will“; in ihren Ohren sitzt immer noch der Herdeninstinkt.  – Friedrich Nietzsche

Fremdbestimmt sein. Das war vermutlich Katie Holmes in der Ehe mit Tom Cruise und der damit einhergehenden Verbindung mit Scientology. Fremdbestimmt sein. Das ist die erwünschte Eigenschaft eines jeden Roboters und einer jeden Maschine (wäre ja noch schöner wenn die Waschmaschine nicht das Programm fährt, das wir ausgewählt haben). Fremdbestimmt sein. Das ist ein Stück weit fast jeder von uns. Doch wir wollen es nicht wahr haben und schon gar nicht anerkennen. Wir schauen weg und gehen einfach weiter. Doch stopp! Was ist eigentlich wenn wir mal wirklich hinschauen! In uns selbst! Augen auf. Lauschen und Fühlen. Und auch nachfragen.

Sind wir eigentlich wirklich „ich selbst“? Sind wir die Person, die wir sein möchten? Wissen wir überhaupt wer und wie wir sein möchten (ich spreche jetzt nicht von Maßen wie 90-60-90, sondern von unserem inneren Sein!)? Sind wir ausgeglichen? Zufrieden? Glücklich? Oh ja…das böse G-Wort.

Mal ganz ehrlich, wir haben doch alle eine Idealvorstellung. Nicht vom perfekten Selbst! Wir wollen ja nicht zu einer Stepford-Hausfrau werden! Nein, ich meine vom authentischen Selbst. Wir sind JETZT auf dieser Erde, dürfen unser Leben JETZT bewusst leben und gestalten. Wir haben ein ganzes Leben um uns zu finden und um zufrieden mit uns zu sein. Doch wie schafft man das eigentlich?

Zum einen sollte man das Leben genießen. Egal wie auch die Umstände gerade sein mögen, ob man auf der Überholspur fährt, durch zahlreiche Baustellen des Lebens gondelt oder zum Stillstehen gezwungen ist, sie sollen für den Moment so sein. Wir können uns darüber aufregen, uns hineinsteigern und ärgern, aber auch das wird an der Situation erst einmal nichts ändern. Es gibt nur einen ersten Schritt: annehmen. Die Situation bewusst anerkennen. Erst dann ist es uns möglich zu handeln.

Das Leben genießen heißt einfach sich Wünsche zu erfüllen. Und das können so kleine Wünsche sein wie mal wieder einen Strauß Gänseblümchen zu pflücken, barfuß durch einen Bach zu tapsen oder einen lang verlorenen Freund wiederzufinden. Es kann auch die langersehnte Massage sein, die man schon immer einmal ausprobieren wollte oder das neu eröffnete Restaurant auszuprobieren. Vielleicht ist es aber auch der Bungeesprung oder nur endlich Häkeln zu lernen. Was sind Deine Top 5 oder Top 10 Wünsche, die Du gerne noch machen würdest? Papier rausholen und aufschreiben! Und entweder aufhängen oder in den Geldbeutel legen und vor allem immer wieder rausholen und nachlesen. Was braucht es um diesen Traum zu erfüllen? Sparen? Oder einfach nur einen Kurs buchen? Oder ins Auto steigen und in den Wald fahren? Warum haben wir es bisher noch nicht gemacht? Weil unser Partner es nicht für gut befindet? Weil sich das nicht gehört? Weil mir jemand gesagt hat, dass ich das nicht kann? Oder warum? Ganz egal, denn ab jetzt zählt was man selbst möchte. Und dann machen! Machen und auf der Wunschliste abhaken. Denn es ist erwiesen, dass uns nicht materielle Dinge glücklich machen, sondern Erlebnisse. Sie bleiben in unseren Köpfen die schönsten Erinnerungen. Verknüpft mit Emotionen. Erst neulich bin ich nach über 10 Jahren Beziehung mit meinem Freund das erste Mal gemeinsam Karussell gefahren. Bislang wollte er immer nicht, da es ihm keinen Spaß machte (und ja, ich bin dann einfach allein gefahren als darauf zu verzichten). Dieses Erlebnis werde ich so schnell nicht vergessen. Es war etwas ganz Besonderes und doch so einfach.

Auch im Berufsleben rutscht man allzu leicht in die Schiene des Fremdbestimmtseins. Man hat einen Vorgesetzten, den man beeindrucken möchte. Doch allzu oft ignoriert man die eigene Grenze, übergeht diese und handelt nicht mehr im eigenen Wohlbefinden. Wie so oft geht es auch hier um die Balance. Es ist unglaublich wichtig seine eigene Balance des Wohlbefindens zu finden. Denn es gibt nicht das eine Rezept, das für alle gleichermaßen gilt. Aber es zählt nicht nur für andere zu geben oder zu tun, was andere von einem erwarten und dabei die eigenen Bedürfnisse zu vergessen und zu ignorieren. Das bringt uns nicht zu unserem inneren Selbst. Es treibt uns eher immer weiter davon weg. So weit, dass wir irgendwann entsetzt feststellen, dass wir nicht mehr wissen, wer wir eigentlich sind.
Um dies zu vermeiden ist ein Schritt das Leben zu genießen und sich Träume und Wünsche zu erfüllen. Erlebnisse zu formen und Erinnerungen zu haben. Es sind die kleinen Schätze des Lebens, die wir unserem Herztresor verwahren dürfen.

Sue von HappyIch
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Über mich: ich bin Yogalover, Clean Eater, Smoothiefee, Lebensentdecker, USA-Liebhaber, Teegenießer, Schwabengirl, Farbenliebhaber und natürlich die Person hinter dem Blog HappyIch.