Langsam erwacht der Frühling bei uns in Deutschland. Die ersten kleinen Blätter sprießen. Die Osterglocken und Forsythien blühen herrlich gelb. Und auch die Abende sind nun schon sehr lange hell. Ich liebe diese Zeit so sehr, denn für mich ist es ein Neuerwachen. Obwohl auch ich an manchen Tagen – besonders nach der Zeitumstellung – noch ein wenig Frühjahrsmüdigkeit verspüre, habe ich jetzt große Lust, neue Dinge auszuprobieren und wieder so richtig aufzublühen. Wie die Natur!
Passend dazu erreichte mich vor knapp 2 Wochen wieder ein schönes Teepaket von meinem Lieblings-Teeladen in Kiel mit den neuesten Grünteesorten des Frühlings. Mein Gesicht strahlte, denn ich liebe Grünen Tee, wie ihr bestimmt bereits aus älteren Blogsposts wisst. Auch Geli weiß um meine Vorliebe für klassische Grüntees und hat mir einige tolle Sorten zum Probieren geschickt. Während ich kürzlich ein Kännchen des Sencha Donbukashi mit geschlossenen Augen genoss, habe ich mich erinnert, wie meine Liebe zum Grüntee begann. Ganz unromantisch per Twitter habe ich mich mit einigen Teeliebhaberinnen ausgetauscht und darunter war auch die liebe Geli vom Tee Kontor Kiel… Da fiel mir plötzlich ein, dass ich gar nicht so recht weiß, wie IHRE Liebe zum Tee eigentlich begann und nichts ist doch schöner, als einer echten Tee-Expertin genau diese Frage im LOVE-Monat März zu stellen. Gesagt, getan. :-)
Kristin: Wie und wann begann deine große Liebe zum Tee? Kannst du dich noch an dein erstes Tee-Rendevouz erinnern?
Geli: Die wahre Teeliebe begann, als ein feiner Darjeelingtee meinen Gaumen streichelte. Das war 1996, in diesem Jahr hatte ich meinen jetzigen Mann Olli, dessen Mama Karin den Teeladen damals führte, kennengelernt. Meine „menschliche“ große Liebe, also mein lieber Mann, bringt mir morgens übrigens immer noch eine Teeschale japanischen Sencha direkt ans Bett. Grüntee auf nüchternen Magen ist für mich das Größte.
Kristin: Wie hat deine Liebe zum Tee sich mit der Zeit verändert?
Geli: Die Liebe zum Tee hat sich über die unterschiedlichen Arten der Zubereitung und somit im Zubehörbereich erweitert. Für viele Sorten haben wir eigene Kännchentypen, Schalen und Cups. Wir haben auch eine Schwäche für individuelle Teekeramik entwickelt und suchen permanent besondere Einzelstücke. Privat haben wir einen wunderschönen Teewintergarten mit allem was das Teeherz höher schlagen lässt. Da können wir unsere Teeleidenschaft intensiv ausleben und genießen auch mit Freunden viele harmonische Teesessions.
Kristin: Oh wow, ein eigener Teewintergarten klingt wunderbar….ich komme gern mal vorbei! :-) Du liebst Tee nicht nur privat, sondern hast Tee zu deinem Beruf gemacht. Welches Gefühl möchtest du deinen Kunden im Laden und online zum Tee vermitteln?
Geli: Tee ist das vielseitigste und – nach Wasser – das am meisten getrunkene Getränk auf der Welt. Ich bin für Teetoleranz und der Meinung, daß sich für jeden Geschmack eine passende Sorte finden lässt. Heiß oder eiskalt, süß oder herb, mild oder kräftig, aromatisiert oder naturbelassen – alles ist erlaubt, solange es schmeckt. Am liebsten in Bioqualität, weil es für die Umwelt und Produzenten am nachhaltigsten ist. Wir wollen den Menschen auch persönlich zeigen, wie aufregend die vielfältigen Aromen bei klassischen Tees sein können und wie man diese idealerweise zubereitet. Daher bieten wir auch regelmäßig Verkostungen bei uns im Teeladen an, die sehr beliebt sind.
Kristin: Ihr besucht auch ab und zu die Teeanbaugebiete und schreibt Reiseberichte. Welches Teeland hat es dir besonders angetan und warum?
Geli: Japan hat uns am meisten fasziniert. Die Achtsamkeit und Liebe zum Detail bei der Ernte und Verarbeitung hat uns beeindruckt. Vor allem die Herzlichkeit der hart arbeitenden Teebauern in kleinen Biobetrieben berührte uns sehr. Es sind viele schöne Freundschaften entstanden und eine Familie, vom Teegarten Morimoto, hat uns sogar hier in Deutschland besucht und unseren Kunden bei Vorträgen ausführlich erklärt, wie der Anbau und die Verarbeitung in ihrem Biogarten funktionieren. Ich habe sehr großen Respekt vor diesen tollen Menschen, die ihren Tee so liebevoll und aufwändig produzieren.
Kristin: Und zu guter letzt müssen wir unbedingt erfahren, welche derzeit deine Lieblingstees ist und warum?
Geli: Ich habe drei große Lieben: den Darjeeling in der Frühlingsernte, weil er meine erste große Teeliebe ist und ich ihm als Frühstückstee treu bleibe. Japanischen Sencha, weil er so schön frisch und fruchtig schmeckt und Matchatee, weil er meine Konzentration steigert und superschnell zubereitet ist. Matchatee ist übrigens auch meine erste Wahl, wenn ich es eilig habe und im Kopf fit bleiben möchte.
Danke schön, Geli, dass du uns an deiner großen Liebe teilhaben lässt! Jetzt möchte ich natürlich noch verraten, welche Teesorten aus Geli’s Frühlingspaket es mir besonders angetan haben. Sie hat mir nämlich einige Einsteiger- und Fortgeschrittenen-Tees sowie zwei Matcha-Sorten eingepackt. Äußerst gut gefallen haben mir:
- Das Schnupperpaket aus japanischen Bio-Grüntees: Dieses Paket ist eine tolle Wahl für neugierige Grüntee-Einsteiger!
- Das Schnupperpaket mit einer Auswahl an Bio-Premiumtees: Dieses Paket empfehle ich Grüntee-Erfahrenen, die gern mal ein wenig ausprobieren mögen.
- Der Sencha Donbukashi als Grüntee für Fortgeschrittene: Dieser Grüntee hat es mir besonders angetan, weil er solch eine intensive Farbe und einen feinen Geschmack hat! Umwerfend!
- Der Bio-Matcha Hoshino: Er ist ein super feiner Matchatee – der beste, den ich bisher getrunken habe!
Einige Tee-Empfehlungen findet ihr auch in meinem Shop unter „LOVE – Wohlfühlen & Genießen“ wieder, da ich häufig nach Empfehlungen gefragt werde.
Am Ende unseres Interview habe ich Geli übrigens noch spaßeshalber eine Frage gestellt: „Kannst du dir vorstellen, vom Tee irgendwann einmal genug zu haben – sprich wie bei einer richtigen Liebesbeziehung Schluss zu machen?“ Darauf war ihre wundervolle Antwort: „Nein, niemals. Tee ist eine lebendige, leidenschaftliche Sache, bei der sich ständig neue Türen öffnen und sich permanent Spannendes entwickelt. Es wird niemals langweilig werden. Eine Liebe fürs Leben!“ Schön, oder? :-)