Nach der Schocknachricht und meiner Diagnose „Endometriose“ habe ich euch schon einmal von meinen spontanen Gedanken zu dieser chronischen Krankheit berichtet. Durch meinen ersten Post habe ich unheimlich viele Rückmeldungen von betroffenen Frauen erhalten, die mir u.a. auch von ihrem persönlichen Weg im Umgang mit der Krankheit berichtet haben. Außerdem erhielt ich viele Tipps und Empfehlungen in Form von Links, Büchern und ähnlichem. Dies alles hat mir sehr geholfen, meine ersten Minischritte zur Heilung zu finden und meinem Bauchgefühl zu folgen. Im heutigen Post möchte ich das erste Mal von meinem Weg erzählen, den ich nun eingeschlagen bin.
Ich kann noch nicht berichtet, ob mir irgendetwas langfristig helfen wird, die Endometriose zu heilen. Jedoch möchte ich gerade damit zeigen, dass es nicht immer nur einen direkten Weg, eine punktgenaue Lösung gibt, um mit Krankheiten, Schicksalsschlägen, etc. umzugehen. Nach dem Motto „Nimm diese oder jede Pille und dann geht’s dir wieder gut“.
Wie mir ein Motivationsseminar den Anstoß für meinen eigenen Weg gab…
Ich musste in letzter Zeit viel an das wunderbare Seminar „Die Kunst, dein Ding zu machen“ von Christian Bischoff denken, welches ich letztes Jahr besucht habe. Und die Botschaft ist wahr. Ich lerne immer mehr, dass wir unseren ganz persönlichen Weg mit allem im Leben finden müssen. Es gibt kein Patent-Rezept für alle und jeden! Dafür sind wir einfach zu individuelle Wesen.
Aber wir haben etwas viel Besseres als eine Standardanleitung und das vergessen wir viel zu oft. Wir haben unsere innere Intuition. Unser Bauchgefühl. Unser Körperwissen. Die Stimme unseres Herzens. Jedoch müssen wir lernen, darauf zu hören und für unsere innersten Bedürfnisse einzutreten. Kris Carr sagt es auch so schön: „Wir selbst sind unsere besten Ärzte.“ Die Kunst ist es, genau darauf zu achten, was uns unser Körper und unsere Seele raten. Ich habe nun viel gelesen, Erfahrungsberichte auf mich wirken lassen, mit einigen Schuldmedizinern und Alternativmedizinern gesprochen und in mich hineingespürt, welche Signale ich wahrnehme und auch schon in den letzten Monaten wahrnahm. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich einfach irgendwo anfangen möchte, bei meiner Ernährung, im Umgang mit mir, aber auch in puncto Hilfe von außen. Und so probiere ich nun einiges aus, das sich wunderbar in meine EAT TRAIN LOVE Philosophie eingliedern lässt.
EAT
Von meiner Unlust auf Käse und Kuhmilch sowie meinem Heißhunger auf Brokkoli und Misosuppe habe ich bereits erzählt. Keine Zufälle! Alle möglichen Quellen empfehlen einen Verzicht auf Fleisch sowie Kuhmilch. Auch habe ich von einigen Betroffenen gehört, dass sie komplett auf eine vegane Ernährung umgestiegen sind und damit gute Erfahrungen gemacht haben. Ich verzichte nun seit der OP weitestgehend auf Tiermilch. Fleisch habe ich zuvor schon nicht gegessen. Es fällt mir nicht sehr schwer, da ich immer schon Alternativen auf meinem Speiseplan hatte, jedoch muss ich bei vielen Lebensmitteln tatsächlich noch mal genau auf die Inhaltsangaben schauen. Milcheiweiß wird ähnlich wie Zucker fast überall verwendet.
Gleichzeitig habe ich wieder die Amazonas Darmreinigung im Einsatz. Im Frühjahr wollte ich bereits eine 3-monatige Kur damit machen, bin aber durch diverse Reisen nicht dazu gekommen. Jetzt wird es Zeit, sagt mir mein Körper! Die sanfte Darmreinigung hat mir schon einmal geholfen, meinen Darm und meine Leber zu stärken sowie meinen Hormonhaushalt zu regulieren. Warum also nicht jetzt auch…?! Außerdem hat mir meine TCM-Ärztin, bei der ich nun in Behandlung bin, ein individuelles Präparat mit Heilkräutern erstellt, dessen primäres Heilkraut so heißt wie meine Mutter: „Angelika“. :-) Ansonsten esse ich so natürlich und ausgewogen wie möglich. Viel Rohkost landet aktuell auf meinem Teller, aber auch wärmende Gerichte mit Quinoa und Hirse, worauf ich neuerdings total Lust habe. Wunderbare Tipps zum Thema Ernährung in Verbindung mit Endometriose/ Hormonungleichgewicht etc. habe ich u.a. aus diesen 2 Büchern erhalten.
TRAIN
Bereits vor einigen Wochen hatte ich das Bedürfnis wieder mehr Yoga in mein Leben zu bringen. Ich habe zwar einmal die Woche unterrichtet und die Stunde vorbereitet, jedoch war mir das einfach zu wenig. Ich hatte das Gefühl, mein Yoga gar nicht mehr wirklich für mich zu machen. Daher hatte ich schon vor der Diagnose beschlossen, mich nun erst mal wieder auf mein Yoga zu fokussieren. Vielleicht war dies auch kein Zufall, denn bei Endometriose soll Yoga ein wunderbares Heilmittel sein. Die sanfte Anregung des Körpers, die Hüftöffnung, die Bewegung der Lymphe und allgemein die Entspannung des Geistes. Daher bin ich ganz natürlich meinem Bauchgefühl gefolgt und praktiziere nun tatsächlich jeden Tag Yoga. Manchmal nur für 5 Minuten am Morgen, manchmal auch eine gute Stunde, wie es gerade passt. „Yoga everydamnday“ habe ich auf Bali in mein Leben zurückgeholt und lebe es nun weiter.
Des Weiteren habe ich wieder mit dem Laufen begonnen, da es mir in der Vergangenheit oft sehr gut getan hat. Mein erster, etwas längerer Lauf vor einigen Tagen war unheimlich schön. Ich bin gute 10 Kilometer gelaufen, ganz langsam und mit einigen Pausen zwischendurch, in denen ich einfach die Natur um mich herum genossen habe. So darf es weitergehen.
LOVE
Der wichtigste Part für eine Heilung wird immer der Glaube daran sein. Das glaube ich zumindest! :-) Der Glaube an einen Weg zur Heilung öffnet erst die Augen für die Möglichkeiten, die zur Heilung bestehen. Ein Beispiel: Als ich auf Bali war und zum ersten Mal die Yoga Barn dort besuchte, fiel mein Blick beim schwarzen Brett auf einen Workshop bzw. eine spezielle Yoga Class: „Hormonbalancing Yoga for Women“.
Ich hatte erfahren, dass Endometriose sehr wahrscheinlich durch ein hormonelles Ungleichgewicht im weiblichen Körper ausgelöst wird. Daher ging ich genau zu dieser Yoga Class, um zu lernen. Die Lehrerin war großartig, die Energie der Teilnehmerinnen im Raum war unglaublich und ich habe in diesen anderthalb Stunden so viel über mich als Frau erfahren wie nie zuvor in meinem Leben! Wir Frauen orientieren uns viel zu häufig an dem männlichen Prinzip und seinen Eigenschaften – auch Yang genannt. Aktiv sein, Schaffen, machen, tun, schöpfen, arbeiten, kämpfen, kontrollieren und vieles mehr legen wir Frauen wie selbstverständlich an den Tag. Das weibliche Prinzip bedeutet loslassen, hingeben, öffnen, kommunizieren, lieben, sein lassen, akzeptieren und ruhen – eben das Yin. Die andere Seite der Medaille!
Natürlich können wir Frauen auch aktiv sein und schaffen, jedoch befinden wir Frauen uns dann nicht in unserer weiblichen Energie! Es ist gerade für uns wichtig, zu unseren weiblichen Qualitäten zurückzukehren und die Dinge auch mal sein zu lassen. Ich übe mich nun ganz besonders im Sein lassen. Sein lassen von Gedanken, Sein lassen von allzu genauen Zukunftplänen, Sein lassen von Menschen, wie sie sind. Auf Bali habe ich zum ersten Mal ernsthaft mit Beten begonnen und ich merke, wie gut es mir tut, Dinge mal einer höheren Kraft zu überantworten und darauf zu vertrauen, dass alles so kommt, wie es sein soll und dass alles zurück ins Gleichgewicht findet, wenn wir zurück ins Gleichgewicht finden.
Ich mache mich auf meinen Weg
Mit meinem selbstgestrickten EAT TRAIN LOVE Heilungsprogramm mache ich mich nun auf meinen Weg. Parallel dazu lasse ich mich von einer guten TCM-Ärztin zweimal pro Woche mit Akupunktur und einer Kräutertherapie behandeln. Die Schulmedizin lasse ich zunächst außen vor. Eine künstliche Hormon“behandlung“ kommt für mich nicht in Frage. Aber klar, wenn ich eine weitere Operation benötigen sollte, dann soll es so sein. Doch meine TCM-Ärztin ist optimistisch, dass ich keine weitere Operation benötige und mein Körper sich selbst heilen kann. Und daran glaube ich ebenfalls. Ich glaube, Krankheiten entstehen und zeigen sich in unserem Leben, um uns auf etwas hinzuweisen, das bei uns aus dem Gleichgewicht geraten ist. Es gilt sie zu verstehen, nicht zu bekämpfen. Ganz individuell! Ich möchte verstehen lernen, was mir die Endometriose sagen will, um dann mein Ding zu machen. Ich denke, darin liegen die besten Heilungsmöglichkeiten.
Kleines Update:
Bevor ich noch mal einen ausführlichen Bericht schreibe, denn dieser Post ist schon eine Weile her, möchte ich euch vorab noch einen Tipp geben, der für mich wirklich großartig war. Einige Wochen nach meiner zweiten Operation habe ich mich etwas zurückgezogen und hatte das dringende Bedürfnis, meine Selbstheilungkräfte zu aktivieren und meinem Körper irgendwie zu helfen….vielleicht auch ihm einen kleine Reset zu geben.
Bei meiner Recherche bin ich auf das Heilfasten-Programm von Rüdiger Dahlke, Veit Lindau und Ursula Karven gestoßen. Alle 3 kenne ich als Experten auf ihrem Gebiet zu Achtsamkeit, Yoga, gesunder Ernährung, Fasten und liebevollem Mentaltraining. Daher war ich neugierig und ich kann nur sagen: Die OMEGA-KUR – wie sich das 14-tägige Programm nennt – ist so toll!
- Fastenbegleitung
- Entschlackung / Entgiftung (hier kommt wieder das Thema Pille absetzen ins Spiel)
- Meditationen
- Yoga-Videos (Ursula macht das einfach großartig!)
- Anregungen zum besseren Schlafen
- und vieles mehr.
Das Programm ist so wohltuend und so gut durchdacht. Ich habe mich einfach so großartig gefühlt. Vor allem ist es wirklich etwas Langfristiges, denn ich werde das Programm auf jeden Fall noch einmal machen, wenn ich wieder das Bedürfnis habe. Kann ich euch nur empfehlen!
Denn auch wenn Endometriose so eine schwierig zu greifende Krankheit ist, das Wichtigste, was ich auf meinem Weg gelernt habe, ist: Mir geht es am besten, wenn ich mich gut fühle! Ganz viel Achtsamkeit mit mir, Gelassenheit, Selbstliebe, gutes Essen und so weiter. Die OMEGA-KUR war genau das Richtige für mich!