Kürzlich habe ich schon auf Facebook erzählt, dass ich in dieser Saison 2015/2016 Teil des Ambassador-Teams von BROOKS bin. Ich hab mich riesig über die Nominierung gefreut, denn als ich die anderen laufbegeisterten Blogger kennengelernt habe, war mir sofort klar: Das wird ein geiles Jahr! Eines der Themen, über die wir uns im Rahmen dieses Programms Gedanken gemacht haben, ist das Laufen mit Partner. Lauf-Dating, Love & Run, Weglaufen vor dem Partner oder wie auch immer es jeder von uns auslegen mag. Mir war ganz klar, dass ich in diesem Post meinen Schatz, der in 4 Wochen seinen ersten Marathon ohne mich in Berlin laufen wird, selbst zu Wort kommen lasse. Denn ich kenne viele Paare, bei denen einer Marathonläufer/in ist und die/der andere nicht. Wie kann ich dich auf deinem Weg zum Marathon am besten unterstützen? Diese Frage habe ich Christoph vor vielen Wochen gestellt und heute fasst er seine Tipps für alle Unterstützer und Marathonis zusammen.
Am 27. September 2015 wird es soweit sein. Ich werde an der Startlinie zu meinem ersten Marathon stehen. Hinter mir werden dann 16 Wochen Vorbereitung liegen. 16 Wochen, in denen ich in meiner Freizeit viel Zeit mit Laufen verbracht habe. 16 Wochen, die so ganz allein wohl nicht zu schaffen gewesen wären. Denn eines kann ich auch heute – nach 12 Wochen – bereits sagen: Es gibt für mich kaum etwas Wichtigeres bei der Marathonvorbereitung als die Unterstützung von Kristin. Jetzt könnten natürlich einige von euch fragen, wie sie mich unterstützt hat… Laufen muss letztlich ja ich. Das kann ich nur bestätigen. Nichtsdestotrotz möchte ich euch meine TOP 8 für die beste Unterstützung auf meinem Weg zum Marathon nennen.
- Oatmeal – Die Ernährung spielt beim Laufen eine wichtige Rolle. Das habe ich schnell gelernt. Vor einem langen Lauf über 32 Kilometer kann ich mir kein Frühstück mit Spiegelei, Bacon und Brötchen reinziehen. Spätestens nach den ersten 5 Kilometern würde ich vermutlich speiend am Straßenrand stehen und nach 15 Kilometern würde ich mich fragen, wo ich die Energie für weitere 17 Kilometer hernehmen soll. Zum Glück beschäftigt sich Kristin nun einmal intensiv genug mit dem Thema Ernährung, um mir als Ernährungs-Coach zur Seite stehen zu können. Mit hilfreichen Tipps wie z.B. “Iss mal einen Salat statt einer Curry-Wurst in der Kantine” oder auch “Green Smoothies sind ja soooo.. gesund. Probier mal!”. Letzten Endes habe ich nicht auf jeden von Kristins Ratschlägen gehört, aber das Oatmeal zum Frühstück vor einem langen Lauf ist perfekt für mich und dafür bin ich verdammt dankbar!
- Trainer – Dies wird mein erster Marathon und ich habe schon ein wenig Schiss davor. Dennoch habe ich mir die sportliche Zeit von 3:59:30 vorgenommen. Und um diese zu erreichen, hat Kristin mir ihren Lauf-Coach von ihrem Halbmarathon im letzten Jahr empfohlen: Heiko von Laufen-total. Und dank Heiko habe ich nun einen Trainingsplan über meine 16 Wochen Vorbereitung, der mich punktgenau auf mein Ziel hin trainieren lässt. So habe ich das gute Gefühl, dass ich mein Ziel erreichen kann und gleichzeitig die Motivation wirklich jedes Training zu machen, da ich ansonsten Heiko bei meiner Wochenauswertung schreiben muss, dass ich wegen irgendwelcher Ausreden nicht trainieren konnte. Insofern ist Heiko als mein Trainer eine großartige Motivation und Hilfe auf dem Weg zu meinem ersten Marathon.
- Motivation – Nicht nur Heiko, der gefühlt zu den wichtigsten Menschen im Rahmen meiner Vorbereitung gehört, ist eine große Motivation, sondern auch Kristin. Mit ihr kann ich über alles reden und sie schafft es immer wieder mich zu motivieren weiterzulaufen und bei Rückschlägen oder schlechten Tagen aufzubauen. Auch ihr Glaube an mich und mein Ziel ist toll! Wer möchte von seiner Partnerin nicht hören: “Ich glaube an dich. Du schaffst das!”. Das ist ein großartiges Gefühl und bringt mich immer dazu, gleich noch einmal schneller zu laufen. Damit sind wir bei…
- Begleitung bei langen Läufen – Kristin hat mich auf meinem letzten Lauf über 32 Kilometer mit dem Fahrrad begleitet. Zumindestens ist sie mit mir losgefahren und hat mir damit gezeigt, dass sie zu mir und meinem Training steht. Aber viel wichtiger war, dass sie – nach einer kurzen Pause zuhause – wieder zu mir gefahren ist und mich für die letzten 5 Kilometer abgeholt hat. Ich bin um die Kurve zu unserem Treffpunkt gelaufen und habe mich so gefreut, sie dort auf ihrem Fahrrad zu sehen. Wir sind dann die letzten Kilometer gemeinsam nachhause gelaufen, bzw. gefahren, und es hat sich auf einmal richtig leicht angefühlt und ich war glücklich, nicht allein sein zu müssen. Und auch auf kleineren Läufen um die 6 bis 10 Kilometer begleitet sie mich regelmäßig und wir quatschen einfach nebenbei über unseren Tag (wenn das Tempo es zulässt).
- Playlist plündern – Das ist ein sehr Kristin-typischer Punkt. Kristin hat immer neue und coole Lieder auf ihrem iPhone. Und wenn ich 3,5 Stunden laufen muss, dann benötige ich dazu gute Musik. Also schaue ich mir ihre Playlist an, ziehe mir bei AppleMusic die Lieder direkt runter und genieße einfach die Energie, die ich durch die Musik erhalte.
- Stinkende Sportklamotten – Ja, ich kann nicht anders, aber wenn ich Sport mache, dann schwitze ich. Und da ich ein Mann bin, lasse ich meine Sportsachen dort fallen, wo ich sie ausziehe. Und dann bleiben die dort liegen. Bevorzugt Socken verteilen sich wie von Geisterhand zwischen Küche, Badezimmer und Wohnzimmer auf magische Weise. Auch wenn ich – verständlicher Weise – darauf hingewiesen werde, dass wir einen Kleiderständer zum Trocknen der Wäsche und gar eine Wäschetruhe haben, muss ich mir nicht jedes mal einen Vortrag anhören, dass sich Klamotten nicht von selbst waschen und wegräumen. Nach ein paar Tagen räume ich aber auch wieder auf…:-)
- Begleitung vor Ort in Berlin – Vermutlich werde ich verdammt aufgeregt sein, wenn ich am 25.09. nach Berlin fahre. Ich werde vermutlich nur einen Laufschuh einpacken und keine Hose. Dass mich Kristin hierbei begleitet, mir die Hand hält und mir meine Ängste und Sorgen nimmt, bedeutet mir sehr viel. Ich kann es kaum erwarten, sie nach dem Brandenburger Tor in den Arm zu nehmen! Dann habe ich’s geschafft!!
- Verständnis – Letztendlich ist dieser Punkt der wichtigste, denn er spielt in alle anderen mit hinein. Kristin hat ganz einfach ein tiefes Verständnis für meinen Wunsch, einen Marathon zu laufen und mehr noch: Sie teilt meine Faszination sogar! Liebend gern hätte ich mit ihr gemeinsam unser Debüt in Berlin gegeben, aber auch so weiß ich, dass sie für mich da ist. Ich weiß, dass sie mir über 3 Stunden Zeit an einem Sonntag gönnt, damit ich laufen gehen kann. Ich weiß, dass ich ohne schlechtes Gewissen 4 Tage Training in der Woche absolvieren kann. Und ich weiß, dass sie in Berlin mit mir fiebern wird. Ohne dieses Verständnis für die Faszination Marathon könnten alle Punkte davor nicht funktionieren. Denn nur, weil sich Kristin mit der Thematik Marathon auseinander setzt, kann sie mich motivieren und meine Begeisterung verstehen, mit der ich mir all dieses Training “antue”.
Ich habe das Glück mit Kristin eine Partnerin zu haben, die mich bei meinem ersten Marathon unterstützt. Gemeinsam werden wir dieses Ziel erreichen und ich freue mich schon heute auf 2016, wenn ich all das für Kristin tun kann und ihr genauso zur Seite stehe, wie sie es in diesem Jahr für mich tut.
Danke schön, Christoph, für dieses dankbare Lob und gleichzeitig für den wunderbaren Spiegel, den du mir vorhältst. Natürlich muss jeder Marathonläufer sein Rennen für sich laufen. Doch ich glaube, wir können alle jemanden gebrauchen, der an uns glaubt, der uns motiviert, der uns mit seinem Rat zur Seite steht und der uns noch ein bisschen schneller ins Ziel fliegen lässt…Übrigens ein ganz bewegender, süßer Film genau zu diesem Thema ist „SEIN LETZTES RENNEN“ mit Didi Hallervorden.
Der ehemalige Weltklasseläufer Paul Averhoff bereitet sich auf seinen letzten Marathon in Berlin vor und wird von seiner Frau und ewigen Trainerin noch einmal begleitet. Ich muss jedes Mal weinen, wenn ich diesen Film anschaue…Vielleicht bringt er euch die gleiche Freude wie mir! :-)