Heute ist der letzte Tag meiner diesjährigen Saftfasten-Kur und ich beschäftige mich natürlich schon ganz intensiv mit meinem Essen danach. Es ist seltsam, aber ich liebe es besonders in dieser kleinen Detox-Auszeit, in meinen Kochbüchern und Rezeptsammlungen zu stöbern und allein die Fotos zu genießen. Nicht weil ich hungrig bin, sondern weil ich nach solch einer Detox-Kur bewusster an meine Nahrung herangehe. Dies ist für mich einer der Gründe, warum ich diese jährliche Kur so liebe!

Heute habe ich für euch 6 Tipps gesammelt, wie ihr es schafft, bewusster zu essen und eure Mahlzeiten mehr zu genießen!

1. Nehmt euch Zeit! Kein „Nebenbei-Essen“ mehr!

Einer meiner häufigsten Fehler ist: Ich nehme mir wenig Zeit für mein Essen. Oft esse ich nebenbei, während ich zum Beispiel schon an einem neuen Blogpost arbeite. Oder mein Freund und ich kochen abends lecker und essen auf der Couch bei unseren Lieblingsserien! Beides darf natürlich mal sein, jedoch lerne ich immer wieder, wie viel schöner es ist, wirklich am Tisch mit ausreichend Zeit zu essen. Ich nehme mein Essen viel intensiver wahr und speichere auch mental in meinem Kopf ab, dass ich gegessen habe! Es klingt vielleicht seltsam, aber ich habe schon festgestellt, dass ich viel schneller wieder hungrig bin, wenn ich nebenbei esse, weil der Essensvorgang kaum in meinem Kopf präsent war. Also: Volle Konzentration auf eure Mahlzeiten – egal, wo ihr seid!

2. Euer Auge isst immer mit.

Dies ist ein Punkt, den ich besonders durch das Bloggen und das Fotografieren meines Essens für Rezepte oder Instagram-Bilder gelernt habe. Richtet eure Mahlzeiten hübsch an! Früher habe ich zwar ab und zu lecker gekocht, jedoch servierte ich mein Essen eher schmucklos auf einem normalen Teller. Heute dekoriere ich es gern mal mit den übriggebliebenen Zutaten am Tellerrand oder richte einfach den Esstisch schön her.

Wenn wir Gäste bekommen, tun wir genau das. Und auch im Restaurant würden wir skeptisch aus der Wäsche schauen, wenn wir einen lieblos angerichteten Teller bekämen. Dort ist es für uns vollkommen normal. Also dürfen wir unsere Mahlzeiten auch ruhig zuhause oder im Büro ein wenig zelebrieren, finde ich! Unsere Augen freuen sich.

3. Kleines Dankbarkeitsritual vor dem Essen

Ich kenne Familien, da wird vor jeder Mahlzeit offiziell am Tisch gebetet. Als Kind fand ich dies befremdlich und ich würde auch heute nicht so weit gehen, aber während der Dankbarkeits-Challenge lerne ich immer mehr, wie gut es tut, sich noch einmal kurz still zu bedanken, solch ein schönes Essen genießen zu dürfen, bevor ich zu Gabel und Messer greife. Mich stimmt dieses kleine Ritual positiv auf mein Essen ein und ich kann es ganz einfach mehr genießen!

4. Genießt euer Essen mit allen Sinnen!

Dieser Punkt spielt bei mir schon beim Kochen eine große Rolle. Das Sehen, Riechen, Fühlen und Abschmecken meiner Mahlzeiten macht mir bei der Zubereitung am meisten Spaß! Ich kann mich unheimlich an den tollen Farben eines einfachen Wokgemüses erfreuen. Ich liebe es, unterschiedliche Gewürze zu erschnuppern und das passende auszuwählen. Und eine Naschkatze war ich sowieso schon immer! Das erinnert mich an das Backen mit meiner Mama zuhause…

Aber auch beim Essen nach dem Kochen könnt ihr all eure Sinne einsetzen und somit viel bewusster genießen. Welche Farben hat eure Mahlzeit? Welche Gerüche nehmt ihr wahr? Wie knackig schmeckt das Gemüse? Welche Konsistenz hat die Sauce? Wie fühlt sich die Temperatur der Speise an?…Essen mit all unseren Sinnen führt zu ganz intensiver Bewusstheit.

5. Nehmt das Tempo raus!

Ein weiterer Fauxpas, der sich in meine Ernährung immer wieder einschleicht, ist die Schnelligkeit, mit der ich meine Mahlzeiten manchmal herunterschlinge. Meist fällt es mir erst hinterher auf, wenn ich mit anderen Menschen zusammenesse und mal wieder feststelle, dass ich Erste geworden bin. Juhu?! Nicht wirklich!

Wenn wir zu schnell essen, können wir nicht bewusst genießen. Der Geschmack kann sich gar nicht richtig entfalten und noch weniger spüren wir, dass wir satt sind. Wie lernen wir also langsamer zu essen? Ich bin kein Fan von 50-Mal-Kauen-vor-dem-Herunterschlucken! Das hat für mich nichts mehr mit genießen zu tun. Mir hilft es vielmehr, dass ich schon vor dem Essen mein Tempo, meine Hektik herausnehme. Ähnlich wie beim Yoga! Dieses bewusste Entschleunigen lässt sich ganz wunderbar mit dem Dankbarkeitsritual kombinieren.

6. STOP! Ich bin satt! Bewusst aufhören!

Und last but not least ist mein Tipp an euch: Hört auf euren Bauch beim Essen! Durch das Clean Eating, in dem es keine konkreten Portionsgrößenangaben gibt, habe ich über die Zeit ganz gut gelernt, auf mein natürliches Sättigungsgefühl zu achten. Dies hat für mich ebenfalls sehr viel mit „bewusster essen“ und „genießen“ zu tun!

Wenn ihr mit voller Aufmerksamkeit und ohne Hektik esst, dann spürt gleichzeitig in euren Bauch hinein, wann er genug gefüllt ist! Wir sind viel zu sehr darauf konditioniert, das aufzuessen, was auf dem Teller liegt. Schließlich ist es auch so lecker. Doch dieses Verhalten ist kein bewusstes Essen! Bewusster essen heißt für mich: Aufhören, wenn es am Schönsten ist – wenn ich satt bin!

Jetzt kennt ihr meine „Bewuster-essen-Tipps“! Ich freue mich, wenn ihr euch diese Tipps bei euren nächsten Mahlzeiten wieder vor Augen führt. Versucht doch mal, einen nach dem anderen anzuwenden und Stück für Stück mehr Bewusstheit in euer Essensritual zu bringen. Bewusster essen ist ein Geschenk an unseren Körper!