Ich habe heute durch Zufall einen tollen Artikel über die neuen „A-Klasse-Frauen“ in der Zeitschrift „Für Sie“ gelesen. Erst einmal fand ich den Begriff ein wenig befremdlich, denn „A“ soll für „attraktiv, authentisch, anders“ stehen. Dennoch hat der Artikel mein Interesse geweckt und ich habe ihn gelesen. Welch ein Glück! Ich habe mich so voll und ganz darin wiedergefunden!
Worum geht es in dem Artikel?
Es geht darum, dass es seit Kurzem eine neue Generation von Frauen gibt, die ihre Lebensziele völlig anders definieren als es Frauen noch vor ein paar Jahren taten.
Mit der fortschreitenden Emanzipation haben sich viele Frauen damals förmlich selbst den Stempel aufgedrückt, dass sie genauso sein wollen wie ihre männlichen Kollegen: hart, rational, machthungrig, geübt in Ellenbogen-Mentalität und bitterstem Konkurrenzkampf sowohl gegenüber anderen Frauen als auch insbesondere gegenüber Männern. Viele dieser Frauen opferten ihre Freizeit, den Wunsch nach einer Familie und die ausgleichenden Beziehungen zu Freunden für eine Position im Chefsessel. Oftmals mit dem Ergebnis, hinterher unzufrieden, krank und/ oder psychisch angeschlagen zu sein.
Die neue Generation von Frauen ist anders! Materieller Erfolg und Status stehen nicht mehr an erster Stelle des Lebensglücks. Die Werte Familie und Gesundheit gewinnen wieder stark an Bedeutung und stehen mittlerweile vor dem Wunsch nach Erfolg. Der mit Abstand höchste Wert ist jedoch die Freiheit! Die A-Klasse-Frauen wollen frei entscheiden, wie sie ihr Leben gestalten, statt es sich von Vorgesetzten aus Karrieregesichtspunkten diktieren zu lassen. Ihnen ist eine gute Work-Life-Balance wichtig! Viele lehnen laut des Artikels auch schon mal eine Beförderung ab oder gehen bewusst in eine Teilzeitfunktion, um mehr Zeit für ihre Hobbies oder Kinder zu haben. Das sind Frauen, die mehr vom Leben erwarten als nur Karriere zu machen. Sie wollen ausprobieren, sich entdecken und sich ganz individuell das Beste vom Leben herausholen. Diese Frauen sind dabei, sich ein eigenes Konzept vom großen Wunsch „alles haben zu wollen und erfolgreich zu sein“ zu basteln. Dabei setzen sie der neuen Generation unbewusst auf ihre eigentlichen Stärken als Frau: Empathie, Emotionalität, soziale Intelligenz und Intuition. Laut des Artikels haben diese Frauen begriffen, dass nur ein glückliches Leben ein erfolgreiches ist!
Als ich diesen Artikel zuende gelesen habe, hat sich in mir so ein wärmendes Gefühl ausgebreitet. Es war fast so, als wenn der Artikel zu mir sagen wollte: „Hey, das bist du! Entspann dich! Alles ist gut und du bist auf dem richtigen Weg!“.
Ja! Das bin ich! Es kommt mir so vor, als wenn ich den Übergang von der alten Generation Frau zur neuen Generation gemacht hätte. Als ich nämlich vor ein paar Jahren mein Abitur gemacht habe, hatte ich genau dieses Bild der Karrierefrau von mir vor Augen: „Ich bin schlau, ich bin ehrgeizig, ich will es allen zeigen und eine wahnwitzige Karriere machen!“ Gesagt, getan! Ich habe möglichst zeitsparend studiert, gelernt und gearbeitet wie nichts Gutes und mich bis zur Spitze in beiden Studiengängen durchgekämpft. Auch auf der Arbeit bin ich durch mein ehrgeiziges Streben und Auftreten in eine Position hinein gekommen, die ich zwar eigentlich gar nicht wollte, die mir aber tolle Chancen für meine Karriere geboten hat. Der Preis war für mich: kein Spaß mehr, fehlende Freizeit, körperliche Beschwerden, nicht mehr richtig abschalten können und ein sinkendes Selbstvertrauen.
Jetzt – nach nur gut einem 3/4 Jahr später – sehe ich mich in der neuen Generation Frau. Es ist zwar noch sehr ungewohnt und neu, aber mir geht es schon jetzt bedeutend besser.
Ich möchte herausfinden, was ich persönlich von meinem Leben will und mit welchem Beruf es mir gut geht! Ich will nichts mehr machen, weil ich denke, das müsste ich jetzt so machen, weil es andere von mir erwarten oder weil es doch so erstrebenswert ist. Ich möchte ich sein! Authentisch auf jeden Fall und – wenn es sich so darstellt – auch meinetwegen anders!