Sommerzeit ist Beerenzeit! Schon als Kind habe ich es geliebt, heimlich bei meiner Oma die Beeren von den Sträuchern zu naschen. Die Erdbeeren waren die Vorboten dieser leckeren Zeit. Ab Juli folgten dann Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren und einige Beerensorten mehr.

Seit rund 2 Jahren kann ich die Beerenzeit ganz besonders genießen, denn wir haben uns einen kleinen Knabbergarten angelegt, in welchem die geliebten Sträucher wachsen. Und das klappt richtig gut! Von mittlerweile 11 Erdbeerpflanzen konnten wir rund 4 Wochen lang täglich ein gutes Schälchen Erdbeeren ernten, die besser geschmeckt haben als alle gekauften bisher. Jetzt folgen die sauren Stachelbeeren, Jostabeeren, Himbeeren und die schwarzen und roten Johannisbeeren. Ich futtere daher ständig Beeren – auch jetzt beim Schreiben – und möchte dir heute diese heimischen Superfoods sehr ans Herz legen.

Beeren-Himbeeren-aus-dem-Garten

Warum sind die heimischen Beeren wahre Superfoods?

Beeren gelten schon lange als sogenannte Superfoods. Und damit sind nicht nur die exotischen Goji- oder Acai-Beeren gemeint. Besonders unsere heimischen Beeren unterstützen mit ihren Inhaltsstoffen die Erhaltung und Wiederherstellung unserer Gesundheit wesentlich. Nicht umsonst trägt ein bekanntes, deutschsprachiges Anti-Krebs-Buch den spektakulären Titel „Warum Krebszellen keine Himbeeren mögen“. Schauen wir uns die einzelnen Beeren-Sorten doch mal genauer an.

Erdbeeren: 

Mit den Erdbeeren beginnt die Sommersaison. Die roten Beeren sind nicht nur unheimlich lecker, sondern vor allem reich an Vitaminen. Besonders beim Vitamin C übertreffen die Erdbeeren andere Früchte wie Orangen oder Zitronen deutlich! Des Weiteren enthalten Erdbeeren viele Mineralstoffe wie Zink, Calcium und Eisen. Außerdem sind sie reich an gesunden Ballaststoffen und fördern unsere Verdauung auf natürliche Weise. Das Beste an Erdbeeren: Sie sind super für den süßen Zahn zwischendurch, haben aber kaum Kalorien. Der perfekte Snack!

Himbeeren: 

Bereits Hildegard von Bingen schätzte die Himbeere als gesundes Obst und Heilmittel. Diese Sichtweise hat sich bestätigt, denn die kleine rote Beere spielt heute in der Krebsforschung eine bedeutende Rolle. Himbeeren sind reich an Vitaminen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen. Neben den Vitaminen A und B enthalten Himbeeren jede Menge Vitamin C, schon 150 Gramm decken ein Drittel unseres benötigten Tagesbedarfs ab.

Darüber hinaus gilt der Gehalt an Eisen in Himbeeren als außerordentlich, weshalb sie in Kombination mit Vitamin C besonders blutreinigend und blutbildend wirkt. Auch eine antibiotische, appetitanregende, entzündungshemmende, entwässernde und abführende Wirkung wird der roten Frucht nachgesagt. Ebenso stimulieren ihre guten Inhaltstoffe unser Abwehrsystem, wirken vorbeugend gegen Krebs, unterstützen das Immunsystem und regen unseren Stoffwechsel an.

Doch nicht nur die Himbeeren selbst sind super gesund, auch die Himbeerblätter können hervorragend getrocknet, zermahlen und als Kräutertee getrunken werden. Ein Geheimtipp von mir für Frauen mit Menstruationsbeschwerden und PCO!

Johannisbeeren: 

Johannisbeeren, egal ob rot, schwarz oder weiß, stecken voller Vitamine und Mineralstoffe. Auch ihr Gehalt an Antioxidantien ist erstaunlich hoch, weshalb sie als gute Fänger freier Radikale im Körper dienen, unsere Abwehrkräfte stärken und bei der Zellregeneration unterstützen. Neueste Forschungen zeigen außerdem, dass schwarze Johannisbeeren möglicherweise helfen, Leberkrebs vorzubeugen. Kleine Beere mit großer Power!

Brombeeren:

Diese herrlichen, blau-schwarz-lila glänzenden Beeren findet ihr selten im Garten, sondern viel häufiger in der freien Natur. Wir haben – Gott sei Dank – knapp einen halben Kilometer von unserem Haus entfernt in der Feldmark eine riesige Brombeeren-Hecke, an der wir uns im Sommer bedienen können. Sie gehört niemandem und liefert unglaublich süße Brombeeren. Ein Traum!

Auch die Inhaltsstoffe der dunklen Beere sprechen für sich, so dass wir gern noch einmal mehr zulangen dürfen. Was Brombeeren nämlich ihre dunkle Farbe verleiht, sind die tief dunkelroten Pflanzenfarbstoffe – die Anthocyane: Sie wirken bakterien- und virenhemmend und sind gut bei entzündlichen Erkrankungen im Körper. Des Weiteren sind Brombeeren besonders für die Gesunderhaltung von Herz und Gefäßen geeignet, denn die Pflanzenfarbstoffe verbessern die Fließfähigkeit unseres Blutes. Außerdem stecken in Brombeeren besonders viel Vitamin C und E sowie Beta-Carotin, was die Frucht zu einem hervorragenden „Anti-Aging-Obst“ macht.

Heidelbeeren:

Ein weiterer wunderbarer Lieferant von Anthocyanen sind die Heidelbeeren mit ihrer lila-bläulichen Färbung. Daher haben sie auch ähnlich gute, gesundheitsfördernde Eigenschaften wie die Brombeeren. Besonders hervorzuheben finde ich ihre wissenschaftlich bestätigte, positive Wirkung auf unsere Blutgefäße. So wurde eine natürliche Substanz in den Beeren entdeckt, die der Bildung von Ablagerungen an den Blutgefässwänden entgegen wirkt und das Wachstum dieser Ablagerungen sowie die Verengung der Blutgefäße verhindern kann. Demnach mausert sich die Heidelbeere zum wirksamen Schutz vor Arteriosklerose!

Stachelbeeren:

Zugegeben, die Stachelbeere rangiert in der Beliebtheitsskala eher auf den unteren Plätzen! Doch ich kann sagen, ich habe die saure Frucht aus meiner Kindheit in diesem Sommer wieder für mich entdeckt. Beim Nachschlagen springt einem insbesondere ihr hoher Vitamin-C-Gehalt ins Auge. Schon 150 Gramm der Beere reichen aus, um den Tagesbedarf von erwachsenen Menschen zu decken. Die kommen beim Naschen vom Strauch schnell zusammen. Auch an Magnesium, Kalium sowie dem Spurenelement Silicium fehlt es der sauren Sommerbeere nicht. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu vielen anderen Beeren haben sie eine recht harte äußere Haut, was sie deutlich transportfähiger macht als ihre weichen Artgenossen. Ich bin also definitiv PRO-Stachelbeere!

Sommerzeit-Beerenzeit-Erdbeeren

Beeren-Stachelbeere

Rezeptideen für Beeren im Sommer

In kulinarischer Hinsicht sind die heimischen Beeren richtige Alleskönner. Sie schmecken meist süß-säuerlich und geben vielen cleanen Gerichten noch mal einen Extra-Kick. Ich finde, wir dürfen hier ruhig all unsere Kreativität auslassen, denn ich habe noch kein Beeren-Gericht gekostet, welches mir nicht schmeckte. Beeren dienen ganz wunderbar der Verfeinerung und werden auch in Gourmet-Küchen gern eingesetzt. Einige Beispiele für einfache Beeren-Rezepte wären da:

  • Bunter Blattsalat mit fruchtig-süßem Beeren-Pfirsich-Dressing
  • Berry-Bowl mit Himbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren
  • Beeren-Oatmeal mit Mandelmilch und Mandelsplittern
  • Süße Crepes mit Himbeeren und Kokosmus
  • Selbstgemachtes Wassereis mit pürierten Beeren im Mix
  • Energie-Riegel mit getrockneten Beeren
  • Rohköstliche Torte mit Himbeermus
  • Blaubeer-Vanille-Shake
  • Selbstgemachter Beerenquark mit Zartbitter-Schoko-Stückchen
  • Eistee aus Apfelsaft und schwarzen Johannisbeere
  • Berry-Banana-Smoothie
  • Fruchtig-saures Johannisbeeren-Chutney

Im Internet gibt es unendlich viele Beeren-Rezepte. Und auch in mein Buch „EAT TRAIN LOVE“ sind einige leckere Gerichte mit Beeren eingeflossen – sogar herzhafte! Also probier definitiv mal aus, gerade jetzt im Sommer mehr Beeren in deinen Speiseplan zu integrieren. Die Superfood-Eigenschaften der Beeren sprechen absolut für sich!

Beeren-Superfoods-Johannisbeere

Was musst du beim Verzehr von Beeren beachten?

Ein guter Grundsatz lautet klar: Am besten von der Hand direkt in den Mund. Je schneller du die Beeren aufisst, desto besser. Sie sind kaum lagerfähig und verlieren schnell an ihren wertvollen Inhaltsstoffen. Falls die beerigen Superfoods nicht gleich in den Mund wandern, sollten sie im Frischefach deines Kühlschranks gelagert werden. Dort halten sie sich bis zu zwei Tagen. Dann kann sich leider schnell Schimmel bilden. Daher vor dem Verzehr einmal gründlich prüfen, kurz mit kühlem Wasser abspülen und genießen!

Und ein Hinweis für Allergiker: Falls du allergisch auf Nüsse reagierst, dann solltest du mit Erdbeeren aufpassen! Sie gehören zu den Sammelnussfrüchten und ähneln den Nüssen vielmehr als anderen Obstsorten. Daher ist die Allergie-Gefahr hierbei auch deutlich größer.

Fotocredit für Titelbild: Fresh Berries in A Bowl by Shutterstock