Bin ich ein bisschen (lauf-)verrückt geworden? Vielleicht! Denn während die meisten am Ostersonntag ihre Zeit beim Eiersuchen, Kaffeekränzchen oder Angrillen im Kreis ihrer Familie verbracht haben, bin ich meinen ersten Halbmarathon gelaufen. Ganz heimlich, still und leise. Nur für mich. Und das Gefühl hinterher war einfach nur genial!!!
Eigentlich kann ich es noch gar nicht glauben, würde ich es heute nicht deutlich in meinen Beinen spüren. Ich bin tatsächlich die halbe Marathon-Distanz gelaufen!! ICH, die Anfang des Jahres überhaupt erst ihre Begeisterung für’s Laufen entdeckt hat. Doch ich glaube, genau dies ist der Punkt. Wie ich bereits in einem meiner letzten Lauf-Posts beschrieben habe: Ich laufe um des Laufens Willen. Ich habe meinen Spaß daran gefunden und ich kann es mir zur Zeit gar nicht mehr ohne vorstellen. Ich liebe das Laufen und ich bin der Meinung, das ist auch der Grund, warum ich mich im Laufen so schnell entwickelt habe. Hätte mir Anfang 2014 jemand gesagt, dass ich Ostern meinen ersten Halbmarathon in 2:13:47 Stunden laufen würde, ganz entspannt, mit einem Lächeln auf dem Gesicht und mich an der Natur und dem herrlichen Wetter erfreuend, hätte ich wahrscheinlich losgelacht. Frühestens für Herbst hatte ich diese Distanz im Kopf! Dann aber mit einem ausgefeilten Trainingsplan, viel Arbeit und vor allem Disziplin! Doch es geht auch ganz anders! Mit Freude, Leichtigkeit und ein klein wenig Verrücktheit!
Wie habe ich für meinen ersten Halbmarathon trainiert?
Ich habe in der letzten Zeit nicht wirklich darauf hintrainiert oder zumindest bin ich keinem vorgefertigten Halbmarathon-Trainingsplan gefolgt. Denn wie ihr bereits von mir wisst, sind feste Trainingspläne, denen ich strikt folgen „muss“, nicht mein Ding. Doch heißt das nicht, dass ich nicht sehr aktiv im Laufen war! In den letzten 6 Wochen habe ich meist 3 unterschiedliche Läufe pro Woche absolviert und mir daraus mein eigenes Trainingsprogramm gebastelt.
- Lauf 1: kurz & knackig – eine Runde um den Ölper See (ca. 7km), so schnell es eben geht.
- Lauf 2: Intervall – 45-minütiges Lauftraining mit Wechsel zwischen normalem Lauftempo und schnellem Lauftempo.
- Lauf 3: lang & lässig – langer Lauf ab 10km mit einem moderaten Lauftempo, so dass ich mich pudelwohl fühle.
- Ergänzend: Vinyasa Power Yoga und HIIT Workouts nach Lust und Laune.
Die kurzen und knackigen Läufe waren für mich am herausfordernsten. Da ich noch keine Pulsuhr besitze, musste ich sehr gut auf mein Körpergefühl hören, wo meine persönliche Grenze bezüglich der Schnelligkeit liegt. Angefangen bei gut 10km/h habe ich mich bei meiner letzten Seerunde auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 11,8km/h gesteigert.
Das Intervall-Lauftraining hat mir anfangs nicht wirklich viel Spaß gemacht. Kein Wunder! Ich habe im Fitnessstudio auf dem Laufband trainiert. Stickige Luft, manchmal stinkige Leute nebenan (sorry!) und vor allem das Gefühl, nicht von der Stelle zu kommen! Ich stelle dabei immer wieder fest: Ich mag dieses „künstliche“ Laufgefühl einfach nicht. Also habe ich das Intervalltraining irgendwann nach draußen verlegt und bin dort nach Gefühl in Blöcken von 3 Minuten normal und 1 Minute schnell gelaufen. Auch hier habe ich schnell gemerkt, wie ich mich von Mal zu Mal steigern konnte.
Mein liebstes Lauftraining war der lange Lauf am Wochenende. Ich konnte es meist gar nicht abwarten, dass es endlich soweit ist! Insbesondere wenn das Wetter mitgespielt hat, war es einfach nur ein Vergnügen. Draußen in der Natur sein, den Frühling genießen, das Erwachen der Natur erleben, viel von Braunschweig sehen,… all das ist einfach nur schön! Meine ersten langen Läufe begannen bei 10 bis 12 km, steigerten sich dann über 15km und 17km, bis zur Halbmarathon-Distanz.
Wie habe ich mich nach meinem ersten Halbmarathon gefühlt?
Natürlich großartig! Aber auch ganz schön kaputt! :-) Insbesondere die letzten 2 Kilometer waren echt hart und haben meine ganze Konzentration gefordert. Auch das Treppengehen hinterher – 86 Stufen zu unserer Wohnung im vierten Stock – waren kein Zuckerschlecken, aber ich war trotzdem stolz und einfach nur glücklich! Für mich war mein erster Halbmarathon an Ostern einfach ein Geschenk an mich selbst! Ich bin ihn ohne Publikum bzw. außerhalb eines offiziellen Halbmarathons gelaufen und das war eine super Entscheidung!
Übrigens kam direkt nach dem Lauf ein weiteres Ostergeschenk zu mir. Eine meiner Leserinnen mailte mir ein Foto mit dem Titel „Bekanntes Gesicht in der SHAPE“. Oh ja! Eat Train Love ist tatsächlich in der aktuellen SHAPE Ausgabe!! Ich wusste zwar schon davon, da die Redaktion vor ein paar Wochen auf mich zukam, jedoch wusste ich nicht genau, was sie über mich und meinen Blog schreiben. Auch habe ich noch kein Belegexemplar bekommen. Daher habe ich es gestern selbst erstmalig schwarz auf weiß gesehen und ich freue mich WAHNSINNIG darüber! Trotz laufmüder Beine bin ich wie eine Verrückte in der Wohnung herumgesprungen!! :-)