Bereits unseren ersten Halbmarathon sind mein Freund und ich zusammen gelaufen und haben uns gegenseitig ins Ziel gebracht. Beim Reebok SPARTAN RACE in München – unserem ersten Hindernislauf überhaupt – sollte es ähnlich sein, obwohl keiner von uns beiden wusste, was uns erwarten würde. Eine 6 Kilometer lange Strecke zu laufen ist einfach, aber 15 herausfordernde Hindernisse auf diesem Weg zu überwinden, ist alles andere als easypeasy! Ich blicke trotz der Anstrengung super gern auf dieses Event zurück – gerade jetzt in der Zeit, wo es mich durch meine OP und die Diagnose ganz schön durchgeschüttelt hat! Daher freut es mich umso mehr, dass mein Freund heute diesen Race-Rückblick für euch und natürlich für mich geschrieben hat. :-)

Spartan-Race-München

Am Samstag, den 18.04.2015 hieß es für Kristin und mich AROOO!!!. Wir sind gemeinsam als Team mit Billy von Reebok, Jenny und Kate beim SPARTAN RACE 2015 in München über die Sprint-Distanz an den Start gegangen. Was wir den Tag wirklich geleistet hatten, ist uns erst aufgefallen, als wir völlig erschöpft, aber stolz und glücklich ins Ziel eingelaufen sind. Doch fangen wir lieber am Anfang an…

Bekanntermaßen steht am Anfang jedes Rennens die Vorbereitung. Wir haben den guten Tipp bekommen zu laufen, Burpees zu trainieren und zu üben ein Seil hochzuklettern. Im Nachhinein betrachtet waren das wirklich gute Tipps, die man beherzigen hätte sollen. Doch wie sah meine Vorbereitung in der Realität aus.

  • Laufen? Ja, das mache ich mit einer gewissen Regelmäßigkeit. Einmal die Woche, oder auch zweimal habe ich schon gemacht. Zu mehr war mir das Wetter zu schlecht.
  • Burpees? Ja, habe ich mir im Internet angeschaut, was das ist und wie sie funktionieren. „Kein Problem“, sagte ich mir. Springen kann ich, und Liegestütze krieg ich bestimmt auch noch ein paar hin. Wird also schon klappen.
  • Ein Seil hochklettern? Das habe ich das letzte Mal im Schulsport versuchen müssen – mit dem Ergebnis, dass ich wie ein schlaffer Sack am Seil hing. Dafür brauche ich also eine Alternative.

Unsere Vorbereitung bestand damit im Wesentlichen aus Kies schippen, Steine schleppen und Natursteinplatten verlegen. Denn neben dem SPARTAN RACE hatten Kristin und ich noch ein anderes Projekt: Innerhalb von knapp 2 Wochen haben wir unsere mediterrane Terrasse angelegt, was auch nicht ohne war! So wie ich mich am Ende so eines Tages gefühlt habe, war mir klar, dass das ein effektives Training für den gesamten Körper sein musste! Zu mindestens habe ich hinterher Muskeln gespürt, die mir vorher vollkommen unbekannt waren und somit beschlossen, dass das als Vorbereitung ausreichen musste. Das SPARTAN RACE konnte kommen!

Und dann ging es um 11.00 Uhr am Samstag mit Gebrüll los. Die wilde Meute stürmte voran und lief die ersten Meter voller Elan und Motivation los. Doch schon nach ein paar Metern war klar, dass das hier keine einfache Sache wird. Es ging über eine Wiese steil bergauf und als wir oben keuchend und schnaufend angekommen sind, wussten wir, dass das nur der Anfang gewesen ist. Es ging wieder runter und wieder rauf. Wir kletterten über Holzzäune und rollten uns drunter hindurch. Wir haben Baumstämme durch den Wald geschleppt. Wir mussten uns vollkommen wilde Buchstaben-Zahlen-Kombinationen bis zum Ende merken (auch Gedächtnistraining war dabei!). Und wir sind immer wieder ins eiskalte Wasser des Olympiateichs gesprungen! Ich habe meine Höhenangst überwunden, habe einen 25kg schweren Sandsack die Treppen des Olympiastadions hochgeschleppt und mich selbst über den Großteil der Hindernisse. Ich bin durch Reifen mit verbundenen Knien gehüpft, unter Stacheldraht durch den Matsch gekrabbelt und habe mich wie ein Affe an einem Metallgestänge entlanggehangelt. Ich habe mit einem Speer auf Strohballen geworfen, bin an benetzten Containern hochgeklettert und habe genug Burpees für die nächsten Monate gemacht.

Jedoch war für mich das eiskalte Wasser, welches in den nassen Klamotten hing und allen das letzte bisschen Motivation entzogen hat, die größte Belastungsprobe. Ich hätte nicht gedacht, dass ich die meisten Hindernisse so gut überwinde und mich von ein wenig Wasser abschrecken lasse. Zwischenzeitlich war ich kurz vor dem Aufgeben, weil mir kalt war und ich einfach nur noch aus den nassen, verschlammten Klamotten raus wollte. In diesem Moment der Schwäche hat sich mir auf einmal der wahre Geist des Reebok SPARTAN RACE gezeigt. Es ging nicht gegeneinander, es kam nicht darauf an, wie schnell ich ins Ziel komme, und ob ich besser oder schlechter bin als irgendjemand anderes. Es geht darum gemeinsam, im Team, Seite an Seite zu kämpfen und den inneren Schweinehund zu überwinden. Dies habe ich gespürt, als Kristin auf einmal an meiner Seite war, mich motiviert hat, weiterzumachen und mit ihr und unserem Team gemeinsam bis ins Ziel zu laufen. Hier war ich glücklich, dass Kristin gemeinsam mit mir gekämpft hat und nicht nur am Rand stand, um mich anzufeuern. Dies hat mir gezeigt, wie wichtig bei diesem Rennen das Team ist und wie wichtig es ist, sich gegenseitig dabei zu unterstützen. Sei es – wie in meinem Fall durch Motivation – oder sei es durch eine einfache Räuberleiter, um auch Hindernisse zu überwinden, die größer als man selber sind.

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Mein Fazit nach unserer grandiosen SPARTAN-RACE-Bestzeit von 1:42h:

  • 6 Kilometer können verdammt lang sein.
  • Im April ist der Olympiateich viel zu kalt, um sich darin mit Klamotten aufzuhalten.
  • Ein tolles Team kann einem über jedes Hindernis helfen.
  • 30 Burpees hintereinander (die Strafe dafür, dass man ein Hindernis nicht geschafft hat) sind nicht mal so eben gemacht.
  • Unser Ergebnis ist mir so etwas von egal und ich bin stolz, dass wir alle ins Ziel gekommen sind.
  • Gute Schuhe mit dem richtigen Profil sind für dieses Rennen elementar und ich bin froh die „All Terrain Super“ Trailschuhe von Reebok bekommen zu haben.
  • Es ist ein tolles Gefühl, Kristin an meiner Seite zu haben und zu wissen, das ich mit ihr gemeinsam jedes Hindernis, das sich uns in den Weg stellt, überwinden kann!
  • Die „Dusche“ im Waschbecken hinterher hat sich trotz kaltem Wasser wie ein warmes Bad angefühlt. So schnell schraubt man seine Bedürfnisse runter…

Damit kann ich nur noch sagen „AROOOO!!!“ und bis zum nächsten Jahr – in der Hoffnung, dass es dort mal 15 Grad wärmer ist! Außerdem geht natürlich ein herzliches Dankeschön für die tolle Race-Ausstattung, Betreuung und Verpflegung an das Reebok-Team! 

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