Juhu, heute gibt es endlich die Fortsetzung zum ersten Teil der Zero-Waste-Reihe auf EAT TRAIN LOVE. Im ersten Artikel hat dir meine Gastautorin Jenny bereits erzählt, warum sie ihren Plastikkonsum reduzieren will und was sie genau vorhat. Wenn du den ersten Artikel also noch nicht gelesen hast, kannst du das hier gern zuerst tun und dann hierher zurückkommen :) Denn heute berichtet Jenny, was sich bisher verändert hat und wie sich ihr Selbstversuch entwickelt hat.
Was hat sich bisher verändert?
Eine ganze Menge würde ich sagen und das spiegelt sich vor allem in unserem Plastikmüll wider. Der ist nämlich stark zurückgegangen. Besonders unser Wocheneinkauf ist inzwischen fast plastikfrei und in Sachen Kosmetika und Hygieneprodukte stellen wir schrittweise um.
Heute möchte ich dir Alternativen und Tipps vorstellen, die ich persönlich für mich gefunden habe, um meinen Plastikkonsum einzuschränken. Außerdem möchte ich meine Erfahrungen und Herausforderungen. mit dir teilen. Bestimmt ist auch das ein oder andere dabei, das dir helfen kann, falls du auch weniger Plastikmüll produzieren möchtest.
Plastikfrei einkaufen im Unverpackt-Laden
Bereits im letzten Artikel habe ich berichtet, dass es in unserer Stadt seit einiger Zeit einen sogenannten Unverpackt-Laden gibt. Dort kannst du komplett plastikfrei einkaufen. Was noch nicht in plastikfreier Verpackung daherkommt, kann in mitgebrachte Behältnisse gefüllt oder in Papiertüten mit nach Hause genommen werden. Ich benutze besonders Einmachgläser als Behältnisse.
Die Preise sind in Ordnung, aber trotzdem höher als im Supermarkt. Deswegen haben wir uns dafür entschieden, dort nur die Dinge zu kaufen, die wir im Supermarkt garantiert nicht plastikfrei bekommen. Ich kaufe dort vor allem Reis, Hülsenfrüchte, Nüsse, Trockenfrüchte und Gewürze. Auch Toilettenpapier, Öl und Essig haben wir dort schon gekauft. Ich finde es toll, dass man selbst bestimmen kann, wie viel man wovon benötigt. So schmeißen wir auch weniger Lebensmittel weg.
Ob es auch in deiner Nähe einen Unverpackt-Laden gibt, findest du übrigens hier heraus.
Zero Waste im Supermarkt
Alles andere kaufen wir im Supermarkt. Bei Obst und Gemüse greife ich auf die unverpackte Variante zurück. Besonders Kopfsalat und Brokkoli haben es mir da anfangs etwas schwer gemacht. Die habe ich in fast keinem Supermarkt gefunden. Bei Kopfsalat bin ich dann letzten Endes doch noch fündig geworden und Brokkoli kaufe ich dann entweder auch im Unverpackt-Laden oder einfach tiefgekühlt (natürlich in der Verpackung aus Pappe :)).
Anfangs habe ich besonders Tomaten oder Kiwis in Plastiktüten gepackt, die ich von Zuhause mitgebracht und immer wieder verwendet habe. Mittlerweile stören mich die Blicke an der Kasse aber nicht mehr, wenn ich mit mein ganzes unverpacktes Obst und Gemüse einzeln auf das Kassenband lege.
Seit kurzer Zeit gibt es in unserem Supermarkt auch endlich Saft in Glasflaschen. Darüber hat sich besonders mein Freund gefreut, der riesiger Saft-Fan ist. Langfristig denken wir auch über die Anschaffung eines Entsafters nach. Da hat uns bislang aber noch das nötige Kleingeld gefehlt.
Glas- statt Plastikflasche
Plastikflaschen kommen uns schon seit einiger Zeit nicht mehr ins Haus. In dieser Hinsicht sind wir wirklich recht vorbildlich. Ich kaufe nur im allergrößten Notfall mal eine Plastikflasche, aber auch das sehr ungern. Ansonsten ist meine Glasflasche inzwischen mein ständiger Begleiter. Auch Trinkflaschen aus Metall sind toll, aber ich mag meine Glasflasche wirklich sehr und musste auch gleich noch eine für meinen Freund bestellen.
Saubere Zähne mit der Bambuszahnbürste
Eines der ersten Dinge, die wir im Badezimmer ausgewechselt haben, waren unsere Zahnbürsten. Laut Zahnärzten sollte man Zahnbürsten alle zwei bis drei Monate wechseln. Da kann man sich leicht vorstellen, wie viele Plastikzahnbürsten jährlich in ganz Deutschland im Müll landen.
Die ersten Bambuszahnbürsten habe ich für uns im Internet bestellt, aber inzwischen gibt es sie auch in einigen Drogerien und in unserem Unverpackt-Laden zu kaufen. Anfangs haben sich die Borsten und der Griff zwar etwas ungewohnt angefühlt, aber man gewöhnt sich schnell daran und inzwischen würde ich nicht mehr tauschen wollen. Bambus hat neben der Nachhaltigkeit auch andere tolle Eigenschaften. Es ist antibakteriell und reduziert Keime, was für die Zahnhygiene natürlich perfekt ist.
Die Alternative zu Zahnpasta
Da wir gerade beim Zähneputzen sind, möchte ich auch noch meine Tipps für die plastikfreie Zahnhygiene mit dir teilen. Neben unserer Zahnbürste wollten wir auch unsere Zahnpasta gegen eine plastikfreie Alternative austauschen. Deswegen habe ich angefangen, Zahnpasta selbst herzustellen. Das ist überhaupt nicht schwer und du brauchst nur wenige Zutaten. Ich mache meine Zahnpasta meist nach diesem tollen Rezept vom Blog Iss Happy.
Ich hatte anfang vor allem Bedenken, ob meine Zähne damit auch richtig sauber würden, aber sie fühlen sich nach dem Zähneputzen gewohnt glatt an. Kokosöl wirkt antibakteriell und der Birkenzucker hemmt die Kariesentwicklung. Beides also super Zutaten für die selbstgemachte Zahnpasta. Etwas gewöhnungsbedürftig war nur die Konsistenz. Die selbstgemachte Zahnpasta schäumt nicht, aber auch das stört mich inzwischen nicht mehr.
Vor Kurzem habe ich in unserem Unverpackt-Laden jedoch auch Zahnputztabletten entdeckt und möchte diese in Zukunft auch testen. Vielleicht kann ich dir im nächsten Teil der Zero-Waste-Reihe dann auch davon berichten.
Plastikfrei durch die Periode
Kein beliebtes Thema, ich weiß. Trotzdem möchte ich meine Erfahrungen mit dir teilen. Ich war noch nie ein großer Fan von Binden und Tampons. Deswegen ist die Menstruationstasse als plastikfreie Alternative die perfekte Lösung für mich gewesen. Ich finde, sie ist nicht nur weitaus angenehmer zu tragen, sondern eben auch wiederverwendbar und hygienischer als ihre Kollegen Binde und Tampon.
Ich benutze die Menstruationstasse nun schon einige Monate lang und bin sehr zufrieden. Falls du mehr über das Thema Menstruationstasse und was du beim Kauf beachten solltest, wissen willst, kann du mal hier vorbeischauen.
Falls du dich mit der Menstruationstasse so gar nicht anfreunden kannst, gibt es auf dem Blog der lieben Justine auch einen tollen Artikel über andere nachhaltige Produkte für die Monatshygiene.
Mein Fazit nach den ersten Wochen des Zero-Waste-Projekts
Ich muss sagen, dass die bisherigen Umstellungen gar nicht so schwer für uns waren. Natürlich mussten wir hier und da nach Alternativen Ausschau halten, aber für viele Dinge habe wir schnell einen Ersatz gefunden. Wie ich schon im ersten Artikel erwähnt habe, geht es mir auch gar nicht um Perfektion, sondern vor allem um Bewusstheit. Jeder Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung.
In den nächsten Wochen möchte ich vor allem was Kosmetika und Hygieneprodukte angeht noch einiges testen. Plastikfreie Alternativen für Seife, Duschbad und Rasierer werde ich in den nächsten Wochen ausprobieren und meine Erfahrungen in den nächsten Artikeln gern mit dir teilen. Auch einige andere Dinge stehen noch auf meiner Liste, aber dazu in den nächsten Artikeln mehr. Du darfst also gespannt sein :)
Hast du schon Versuche unternommen, deinen Plastikkonsum zu reduzieren? Wie geht es dir damit? Welche Produkte kannst du empfehlen? Ich freue mich über deine Tipps und Erfahrungen!
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