Geht es nur mir so oder ist das Thema Plastikmüll und Mikroplastik momentan in aller Munde? In diesem Artikel möchte meine liebe Gastautorin Jenny erzählen, warum sie sich dazu entschlossen hat, ihren Plastikkonsum zu verringern. Darüber, wie sie diesen Selbstversuch Schritt für Schritt angeht und welche Alternativen sie testet, wird sie dich in den nächsten Wochen und Monaten auf dem Laufenden halten. Ich freue mich, wenn du sie auf ihrem Weg begleitest und dir die ein oder andere Zero-Waste-Idee abgucken kannst.

Warum ist das Thema Zero Waste überhaupt wichtig?

Fast jeden Tag wird inzwischen im Fernsehen, in Zeitungen oder online davon berichtet, wie Plastik allmählich unsere Meere vollmüllt. Von den traurigen Tierbildern ganz zu schweigen. Natürlich war mir das irgendwie schon bewusst, aber richtig aufgerüttelt hat mich erst vor ein paar Wochen eine Sendung, in der berichtet wurde, das mindestens 50 Prozent von dem, was täglich in unserem Gelben Sack landet, im Meer entsorgt wird. Wenn die Entwicklung auf diesem Weg weiterverläuft, soll es im Jahre 2050 drei Mal so viel Müll wie Fische im Meer geben (Quelle).

Das war vor circa drei Wochen. Seitdem hat mich das Thema nicht mehr losgelassen. Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen bekommen, als ich am Tag darauf zum zweiten Mal in dieser Woche einen gelben Sack aus unserer Wohnung in den Keller getragen habe. An diesem Tag war klar, so kann ich nicht weitermachen.

Der erste Schritt, um weniger Plastik zu produzieren

Das Erste, was mein Freund und ich gemacht haben, bevor wir uns in den Selbstversuch stürzen: Wir haben uns hingesetzt und überlegt, wo wir eigentlich genau (unnötig) Plastik produzieren. Da kam schon eine ganze Menge zusammen. Nummer 1 war natürlich unser Wocheneinkauf. Milch, Saft, Käse, Joghurt, Salate, Hülsenfrüchte, Reis, Nudeln und und und. All das kommt meist in Plastik daher. Selbst Gemüse wir Gurken und Brokkoli findet man in vielen Supermärkten nur mit Plastikschicht drumherum.

Die nächste Baustelle bei uns Zuhause sind dann vor allem Kosmetika und Pflegeprodukte, sowie Putzmittel. Zahnpasta, Kosmetiktücher, Zahnbürste, Shampoo…alles Dinge, die früher oder später in unserem Gelben Sack landen oder sogar Mikroplastik enthalten.

Hinzu kommen noch Plastiktüten und andere Verpackungen, die zwar inzwischen in vielen Läden gar nicht mehr oder kaum verkauft werden. Allerdings hält sich das bei uns in Grenzen, da ich die Tüten meist aufhebe und wiederverwende, aber das ein oder andere Mal kam dann doch was in die Tüte.

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No plastic – Wie soll ich anfangen?

Von heute auf Morgen meinen Plastikkonsum auf null Prozent herunterzufahren, wäre toll, aber wenn ich ehrlich bin wenig realistisch. Doch jeder Schritt ist meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung. Deswegen möchte ich Schritt für Schritt mein Konsumverhalten umkrempeln und nach Alternativen suchen, die ich dir auch gerne in den nächsten Artikeln vorstellen möchte.

Ganz vor vorne starte ich dabei nicht. Eigentlich aus Faulheit bin ich vor knapp zwei Jahren auf Glasflaschen umgestiegen, weil ich keine Lust mehr hatte, kiloweise Wasser nach Hause zu schleppen. Damals habe ich noch im Ausland gewohnt und habe meine Flasche in meiner Unterkunft regelmäßig am Wasserspender aufgefüllt. Nachdem ich wieder nach Deutschland gekommen bin, hatte ich mich so daran gewöhnt, dass ich seitdem meine Flasche überall mit hin schleppe. Unser Leitungswasser hat eine sehr gute Qualität (teilweise sogar bessere als gekauftes) und deshalb mache ich mir dabei auch keine Sorgen.

Trotzdem gibt es natürlich in meinem Konsum noch sehr viel Luft nach oben und genau das möchte ich in den nächsten Wochen und Monaten Stück für Stück angehen. Es geht mir nicht um Perfektion, sondern um Bewusstheit.

Was ich auf meinem Weg zu Zero Waste genau vorhabe

Ich habe mir vorgenommen, mich über Produkte und Ideen zu informieren, wie ich viele unserer Putzmittel nach und nach ersetzen oder selbst herstellen kann. Danach habe ich vor, mich über Alternativen für Pflege- und Hygieneprodukte zu informieren. Außerdem hat in unserem Wohnort vor Kurzem ein Unverpackt-Laden aufgemacht, den wir nun testen wollen. Besonders darauf bin ich schon sehr gespannt.

Unser Unverpackt-Laden ist ziemlich groß. Es gibt dort alles von Gemüse und Obst über Reis, Nudeln, Nüsse, Trockenfrüchte, Hygieneartikel, Brot, Hülsenfrüchte, Milch, Joghurt und vieles Mehr, aber eben ganz ohne Plastikverpackung. Was noch nicht in plastikfreien Behältnissen daherkommt, kannst du ganz einfach in mitgebrachte Behältnisse füllen oder dir vor Ort Papiertüten oder Gläser nehmen. Ein riesiger Vorteil ist, dass du selbst die Menge bestimmen kannst, die du brauchst. So kannst du auch vermeiden, Lebensmittel unnötig wegschmeißen zu müssen. Solche Läden gibt es in Deutschland erfreulicherweise inzwischen schon recht viele. Wenn dich interessiert, ob es einen Unverpackt-Laden auch in deiner Nähe gibt, schau gern mal hier vorbei. Dort findest du eine Karte mit allen Unverpackt-Läden in Deutschland.

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Was du in nächster Zeit von mir erfahren wirst

Über meine Fortschritte, Probleme, Tipps und Tricks werde ich dich in den nächsten Wochen und Monaten natürlich auf dem Laufenden halten. Falls du Lust hast, mich auf meinem Weg zu begleiten, freue ich mich riesig, wenn du deine eigene No Plastic-Challenge startest.

Wenn du eigene Erfahrungen und Ratschläge für mich hast, kannst du sie gerne in den Kommentaren mit mir und anderen teilen :-)

Falls du dich genauer über das Thema informieren möchtest, kannst du gern hier oder hier vorbeischauen. Wenn du außerdem erfahren möchtest, mit welchen Tipps du vermeiden kannst, zu viele Lebensmittel wegzuschmeißen, lege ich dir diesen Artikel über Food Waste ans Herz.

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