Mit Sicherheit hast du schon mal etwas von Meditation gehört, aber hast du es auch schon einmal ausprobiert oder nutzt es sogar täglich? Meine Gastautorin Jenny erzählt dir in diesem Artikel, warum auch sie lange Schwierigkeiten hatte, sich mit Meditation anzufreunden. Mit welchen einfachen Tipps sie es dennoch in ihr Leben integriert hat und wie du das auch kannst, erklärt sie dir jetzt.

Warum klappt es nicht mit der Meditation?

Ganz ehrlich, ich habe mich lange Zeit vor dem Meditieren regelrecht gedrückt. Ich bin kein Mensch, der von Natur aus lange still sitzen kann. Noch dazu habe ich einen sogenannten Monkey Mind, in dem es zugeht wie auf einer Achterbahn. Meine ersten unmotivierten Meditationsversuche waren daher wenig erfolgreich.

So komisch es klingen mag, aber die Stille während einer Motivation auszuhalten, ist schwerer als gedacht. Das kann anfangs richtig unangenehm sein. So bin ich meist nervös auf meinem Meditationskissen hin und hergerutscht und immer hat irgendwo etwas gezwickt oder gejuckt. Meistens habe ich das Ganze dann sogar vorzeitig abgebrochen. Mit der Zeit kam dann auch der Frust. Ich mache Yoga, ernähre mich gesund und so weiter. Da gehört Meditation fast schon zum guten Ton. Warum klappt es bei mir einfach nicht?

Meditieren lernen kann jeder

Ich habe das Thema für mich dann eine ganze Weile ruhen lassen. Doch irgendwann kam dann plötzlich der tiefe Wunsch, Meditation in meinen Alltag zu integrieren. Obwohl es vorher nie funktioniert hat, wusste ich, dass es mich irgendwie erden würde. Ich glaube, das war das erste Erfolgsgeheimnis für mich. Ich wollte aus eigenem Antrieb heraus Meditieren lernen, um mein Leben zu bereichern. Vorher hatte ich es immer als Muss wahrgenommen, das einfach dazugehörte, wenn man sich mit Spiritualität und einem achtsamen Leben beschäftigt.

Ich glaube, es ist unheimlich wichtig, dass du aus einem persönlichen Grund heraus zur Meditation kommst und nicht weil du denkst, du müsstest oder es gehöre dazu. Vielleicht willst du damit Stress abbauen, mehr Achtsamkeit und Dankbarkeit in deinen Alltag bringen oder selbstbewusster werden. Es gibt so viele tolle Gründe für Meditation, aber es muss DEIN Grund sein. Für mich war es der Wunsch, mich geerdeter und verbundener zu fühlen und mehr Gelassenheit in mein Leben zu bringen.

Finde deine eigene Meditationspraxis

Super wichtig finde ich auch, dass man seine eigene Meditationspraxis findet. Ich habe vieles ausprobiert: Geführte Meditation, Meditation mit einer Malakette (einer traditionellen buddhistischen Gebetskette), Meditation mit und ohne Musik. Es gibt da kein Richtig oder Falsch. Was auch immer für dich funktioniert, ist legitim.

Du musst nicht jeden Morgen um fünf Uhr 45 Minuten am Stück in Stille auf deinem handgenähten Meditationskissen sitzen, um erfolgreich zu meditieren. Jede Art von Meditation ist in Ordnung. Für mich war das ein ganz wichtiges Learning. Als Perfektionistin, die ich nun einmal bin,  wollte ich gleich zu Beginn viel zu viel und dabei möglichst „professionell“ aussehen. Im Nachhinein klingt das völlig albern. Deswegen ist es wichtig, dass du eine Meditationspraxis findest, die zu dir passt.

Meine Tipps für deine Meditation

Ich möchte dir ein paar Tipps mit an die Hand geben, die mir geholfen haben, mit Meditation anzufangen. Mit der Zeit wirst du herausfinden, was gut für dich funktioniert und was nicht. Nimm die Tipps als Inspiration. Meditation braucht wie jede andere Gewohnheit auch Zeit, bis sie zur Routine wird. Gib ihr diese Zeit. Die ersten Tage können sich vielleicht noch etwas ungewohnt anfühlen, aber du wirst sehen, wie schnell dir diese kleine Auszeit Gutes tut.

Meditieren lernen: Meine besten Tipps für Anfänger

Der richtigte Ort für deine Meditation

Zum Meditieren solltest du dir am besten einen Ort suchen, an dem du ungestört sein kannst. Das kann ein separater Raum oder eine Ecke im Wohn-oder Schlafzimmer sein. Wenn du einen Garten hast, findest du auch dort bestimmt ein schönes Plätzchen. Wichtig ist, dass du dort voll zur Ruhe kommen kannst und dich möglichst nichts von deiner Meditationspraxis ablenkt.

Richte dir diesen Ort, wenn möglich, gemütlich und ansprechend ein. Leg dir am besten ein Kissen zurecht, auf dem du bequem sitzen kannst und vielleicht auch eine Decke. Eine bequeme Sitzhaltung ist das A und O für eine gute Meditation. In der kalten Jahreszeit lege ich mir auch gern eine Decke über meine Beine.

Du kannst dein Meditationsplätzchen auch gern individuell gestalten. Am besten ist es, wenn du einen festen Platz zum Meditieren hast. So wird die Meditation einfacher zur Gewohnheit, aber wahrscheinlich willst du bei Minusgraden nicht im Garten sitzen :)

Meditieren lernen mit geführten Meditationen

Gerade am Anfang kann es helfen, mit geführten Meditationen zu starten. Dafür gibt es inzwischen zahlreiche Apps, Videos und Podcasts. Such dir am besten eine geführte Meditation, die dich anspricht. Besonders wichtig finde ich vor allem eine angenehme Stimme, die durch die Meditation leitet.

Du kannst zum Beispiel gern mal bei Kristins Podcast Celebrating Yin vorbeischauen. Dort findest du einige tolle Meditationen. Auch die liebe Mady Morrison hat auf ihrem Youtube-Kanal ein paar tolle Meditationen. Dieses Video ist zum Beispiel perfekt für Anfänger. Das kann ich dir wärmstens ans Herz legen. Im Internet findest du zahlreiche tolle Meditationen. Da wirst du bestimmt fündig.

Lass deine Gedanken ziehen

Das war und ist für mich immer noch der schwierigste Part der Meditation. Der Sinn der Meditation ist es auch gar nicht, alle Gedanken auszuschalten, sondern die aufkommenden Gedanken wahrzunehmen, sie zu akzeptieren und dann mit deinem Fokus wieder zurück zu dir zu kommen.

Wie gesagt, habe ich einen sehr sprunghaften Geist und diese Übung fiel mir anfangs wirklich schwer. Was mir sehr geholfen hat, ist eine ganz simple Vorstellung. Ich stelle mir vor, meine Gedanken wären Wolken. Wie Wolken ziehen sie vor meinem geistigen Auge auf, ich nehme sie wahr, lasse sie dann aber weiterziehen. Dieser einfache Trick hilft mir, mich nicht an einzelnen Gedanken festzuklammern und wieder zurück zu mir zu kommen.

Gehmeditation für Wirbelwinde

Wenn du auch jemand bist, dem es sehr schwerfällt, still zu sitzen, könnte das vielleicht eine tolle Alternative für dich sein. Ich habe dazu neulich einen tollen Beitrag von der lieben Julia von Yoga & Juliet gelesen und war sofort begeistert. Genau das Richtige für mich, wenn mir das Stillsitzen mal wieder nicht richtig gelingen will.

Die Gehmeditation ist genauso wirksam wie das Meditieren im Sitzen. Zusätzlich bist du dabei aber noch an der frischen Luft. Ich bin inzwischen ein großer Fan dieser bewegten Art von Meditation und kann sie dir nur ans Herz legen, wenn dir die Meditation im Sitzen noch Probleme bereitet.

Konzentriere dich auf deine Atmung

Der Klassiker unter den Meditationstipps, weil er einfach so hilfreich ist. Dein natürlicher Atem ist einfach die beste Methode, dich in der Meditation zu fokussieren. Atme dabei am besten tief in den Bauch ein und aus. Dabei sollte sich idealerweise deine Bauchdecke heben und senken, der Brustkorb jedoch nicht. Konzentriere dich auf den sanften Klang deines Atems. Nimm auch die kurze Pause zwischen deinen Atemzügen wahr, bevor sich dein Atem umkehrt.

Ich finde den Klang meines eigenen Atems sehr beruhigend. Das Geräusch erinnert mich stark an Meeresrauschen am Strand. Ich setze diese Atmung auch gern im Alltag für eine Mini-Meditation ein. Wenn ich merke, dass ich hektisch werde oder gestresst bin, fokussiere ich mich gern für ein paar Atemzüge komplett auf meine tiefe Bauchatmung. Das schafft Ruhe und lässt mich sofort gelassener werden. Probier es gern mal aus!

Nimm an, was ist

Abschließend möchte ich dir noch eins mit auf den Weg geben. Setz dir beim Meditieren keine hochgesteckten Ziele. Meditation ist kein Wettbewerb. An manchen Tagen wird es dir leicht fallen, zur Ruhe zu kommen. An anderen Tagen wirst du merken, dass es dir richtig schwerfällt, dich zu fokussieren. Nimm an, was ist und beobachte. Das ist der eigentlich wichtigste Teil der Meditation.

Ich hoffe, dass du mithilfe meiner Tipps eine eigene Meditationspraxis findest. Gib dem Ganzen einfach Zeit. Wenn ich es geschafft habe, kannst du das auch! Noch mehr tolle Tipps gibt dir übrigens auch Kristin in ihrem Artikel zur Meditation für Einsteiger.

PS: Wenn du außerdem Lust hast, deinen Alltag noch achtsamer zu gestalten, findest du auf Jennys Blog Live like a Yogi einen tollen Artikel mit ihren 7 besten Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag.