Eigentlich hatte ich nicht vor Tagesberichte von meinem Detoxprogramm zu schreiben, aber gestern war ein besonderer Tag für mich.
Ich kann es gar nicht richtig in Worte fassen, was gestern passiert ist, aber es fühlte sich an wie ein Gewitter.

baumkrone

Rein äußerlich ist alles gut gelaufen. Ich habe viel von den Programmpunkten gemacht, die ich mir für meinen Detox vorgenommen habe. Ich habe draußen meditiert, ich habe meinen Körper trocken gebürstet, ich habe viel getrunken, ich habe auf die „bösen“ Sachen verzichtet, ich habe sehr viel Rohkost gegessen und mir abends was Leckeres gekocht, ich war Radfahren und bin 1 Stunde spazieren gegangen.

Aber innerlich herrschte seit der Meditation ein furchtbares Gewitter in mir. Ich habe den Tag mit einer Meditation begonnen. Vorher hatte ich das noch nie ausprobiert, aber es schien die Sonne und so habe ich mich einfach morgens rausgesetzt und mich auf meinen Atem konzentriert. Die Worte sind mir nur so zugeflogen. Es ging kurz und knapp darum, dass ich meinen Tag genieße und mich meinen Ballast abwerfe…einfach loslasse! Dieses Loslassen hat mich hinterher so sehr beschäftigt und in mir absolute Unruhe ausgelöst.

Und plötzlich war ich wieder bei mir und meinem Perfektionismus. Mein Kopf hat sich klar gemacht, wie sich dieses Streben nach Perfektion besonders in der letzten Zeit wieder sehr gesteigert hat. Ich habe gesehen, wie es aussieht, wie es daherkommt und was es in mir bewirkt. Mir ist so einiges klar geworden, wie ich bin und warum ich mich verhalte, wie ich mich verhalte. Denn zu dem Streben nach Perfektion kommt bei mir eben noch eine weitere Eigenschaft. Ich nenne es mal das „Scannerbündel“ aus Neugier, Begeisterungsfähigkeit, Feuer-und-Flamme-für-etwas-sein, aber auch nichts wieder richtig loslassen können. Beides zusammen ist eine ganz schwierige Kombination: mein Auslöser für schlechte Laune, Unzufriedenheit, zum Teil Wut, Unruhe und Erschöpfung.Ich begeistere mich für viele Dinge und möchte sie am liebsten alle immer weiter perfektionieren. Das kann nicht gut gehen!

Diese Klarheit hat sich gestern über den Tag aufgebaut und sich mit all meinen Gefühlen entladen. Dass ich diese Eigenschaften habe, wusste ich schon vorher. Aber ich habe mir nie bewusst gemacht, wie sie zusammenwirken und sich vor allem auf mein Leben auswirken. Ich kenne mich nun besser. Und ich möchte den Weg gehen, daran zu arbeiten. Ich möchte langsam loslassen vom unkontrollierten Streben nach Perfektion. Mein Wunsch ist, die Dinge, die ich liebe, entspannter zu tun und vor allem nur dann zu tun, wenn ich das auch will. Und nicht weil es mal wieder Zeit ist oder weil ich mir doch extra die Ausrüstung dafür gekauft habe. Ich möchte mehr auf mein inneres Gefühl hören, denn das sagt eine ganze Menge.

Was sagt mein inneres Gefühl nun zum Crazy Sexy Detox?

Ja, ich möchte meinem Körper und Geist in den nächsten Wochen etwas Gutes tun und mich mit dem Thema Entlasten/ Entgiften/ Entsäuern beschäftigen, aber ich will verdammt noch mal keinen festen Plan verfolgen. Dieser Plan zum täglichen Abhaken in Kris Carr’s Buch hat mich unbewusst schon die ganze Zeit gestört. Er gibt dem Perfektionisten in mir immer weiter Futter, denn im Grunde ist er eine typische Todo-Liste: „Ja, ich habe heute 80% Rohkost gegessen. Haken dran. Und ich habe heute einer Person etwas Liebes gesagt. Nächster Haken.“ NEIN, das will ich nicht! Ich möchte die Tage genießen und Ballast abwerfen, wie ich es mir in meiner Meditation gesagt habe. Das kann ich persönlich mit diesem Programmansatz aber nicht. Das weiß ich jetzt. Aus diesem Grund lasse ich meinen ursprünglichen Plan vom Crazy Sexy Detox los.

Was mache ich nun?

Ich habe mich natürlich viel mit dem Thema Entlasten vorab beschäftigt. Sonst wäre das nicht Ich. Von daher weiß ich, was mir rein theoretisch körperlich und geistig gut tun würde. Ich weiß, was ich täglich essen müsste, was ich an Körperpflege betreiben sollte und ich weiß, was meinem Geist helfen könnte. Dieses Wissen ist da und darauf werde ich in den nächsten Tagen und Wochen bauen. Ich mache meine eigenen Wohlfühlwochen daraus und nehme mir nichts vor, sondern tue, esse und trinke einfach das, worauf ich Lust habe. Ohne Plan dahinter, aber mit meinem theoretischen Wissen im Hinterkopf.

Ich entperfektioniere quasi meinen Plan vom Entlasten und Entgiften und finde auch hier meinen eigenen Weg, mit dem ich mich wohlfühle. Wie er aussieht, weiß ich noch nicht. Und das ist gerade gut so.