Es ist mir eine riesengroße Freude und Ehre! Denn ich habe heute einen besonderen Gast auf EAT TRAIN LOVE – oder besser gesagt: zwei Gäste, die diese unglaublichen Zeilen für uns geschrieben haben. Die zauberhafte Andrea „Qbi“ Kubasch und ihr Mann Dirk Bennewitz von Power Yoga Germany nehmen uns heute in eine ganz neue Welt des Yoga mit. Eine Welt der Fülle, des Reichtums und Erfolgs. Passt das überhaupt zu Yoga? Oh ja, das wirst du gleich lesen.

Für mich war Andrea Kubasch übrigens meine allererste Yoga-Inspiration und damit eine wahre Lehrerin. 2014 habe ich sie endlich persönlich kennengelernt und wir blieben in Kontakt. Vor 4 Wochen erzählte sie mir, dass ihr Mann und sie ihr neues Buch  „Yoga für dein Leben“ veröffentlicht haben. Natürlich las ich es sofort und bin schwer begeistert! Dieses Buch taucht so unglaublich tief in die Welt des Yoga ein und hinterlässt in mir pure Freude und Dankbarkeit. Danke an euch zwei, dass ihr diese Schätze mit uns teilt und danke, dass ihr heute hier zu Gast seid! Bühne frei!

blankWir würden uns wünschen, dass dieser Artikel für dich ein Augenöffner wird. Menschen, die in Deutschland und anderen Teilen Europas leben, haben allein mit ihrer Geburt hier einen Hauptgewinn gelandet. Auch wenn sie es nicht immer so sehen werden, ist es im globalen Vergleich eine Tatsache. Unsere Grundversorgung ist gesichert, wir haben keine Diktatoren, die uns mit Folter, Mord und Vergewaltigung bedrohen. Strom und Frischwasser werden ins Haus geliefert. Wir können uns aussuchen, was wir essen. All das ist für uns selbstverständlich….aber es ist nicht selbstverständlich!

Knapp eine Milliarde Menschen auf diesem Planeten leiden Hunger. Hunderte Millionen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und so weiter. Es ist also eine unbestreitbare Tatsache, dass wir in einem Paradies leben. Das ist faktisch und rational für die meisten von uns auch nachvollziehbar. Aber warum gibt es dann trotzdem so viele unzufrieden Menschen, so viele, die jammern und klagen und meckern? Weil wir meist in einem oberflächlichen Bewusstsein leben, unserem kleinen, dem sogenannten falschen Selbst. Es wird auch Egobewusstsein genannt und hält uns in einem permanenten Mehr-Wollen. Dabei macht es uns vor, es sei unsere gesamte Persönlichkeit.

Unser Ego – Das kleine Selbst

Dieses kleine Selbst hat seinen Ursprung in der Angst. Zum Beispiel in der Angst vor körperlichem Verfall und einer damit einhergehenden vermeintlichen Unattraktivität. Es hat Angst vor Altersarmut und Prestigeverlust. Es hat Angst vor der Veränderung, denn dadurch fühlt es sich in seiner Existenz bedroht. Unser kleines Selbst verhindert, dass wir aufwachen und uns selbst erkennen. Unser Ego lässt nicht zu, dass wir uns einer Sache verschreiben, die größer ist als wir selbst.

Yogis haben diesen Zusammenhang schon vor langer Zeit entdeckt und in den sogenannten Kleshas zusammengefasst. Sie beschreiben die Ursachen unseres Leidens im Leben. Das einflussreichste Klesha ist dabei das letzte, Abhinivesha. Es ist die Angst vor dem Tod und damit auch vor Krankheiten.

Kleshas – die Ursachen des Leidens

Fünf Kleshas beschreibt Patanjali in seinem jahrhundertealten Grundlagenbuch zum Yoga. Sie alle lassen uns in einer bestimmten Form leiden – wenn wir sich nicht aktiv überwinden. Welche Kleshas gibt es?

  • Avidya: Unwissenheit, Illusion, Verwechslung
  • Asmita: Ich-Bezogenheit, übermäßiges Ego
  • Raga: Verlangen, Begierde
  • Dvesha: Abneigung, Ablehnung von allem Neuen
  • Abhinivesha: Furcht, Angst vor dem Tod

Deswegen ist unser Lebensstil heutzutage so stark auf Kampf und Auseinandersetzungen ausgerichtet. Wir denken, das Leben muss erobert und gewonnen werden. Wir sind deswegen so überaktiv, weil uns das kleine Selbst permanent vorgaukelt, wir verpassen etwas, wenn wir einen Moment innehalten.

Diese Art zu leben gleicht einem Wachkoma. Nur selten gelingt es Menschen, aus ihrer wahren inneren Kraft heraus zu leben und dabei sogar auch miteinander eine positive Power zu entfalten. Im Yoga heißt der grundlegende Irrtum Maya. Und in fast allen anderen spirituellen Traditionen ist es ebenso Ziel, diese existenzielle Fehleinschätzung aufzuheben und zu lernen, sich nicht mehr mit den fluktuierenden Gedanken zu identifizieren.

Die Wirren im Geist kannst du dir vorstellen wie einen Fernseher, der im Hintergrund läuft. Innerhalb der ganzen Wohnung hörst du den Ton. Wir müssen lernen, die Fernbedienung zu benutzen und ihn auszuschalten. Das heißt nicht, dass wir das Ego bekämpfen müssten, denn es wird immer da sein. Was wir aber erreichen können, ist, ihm die Macht über unser Leben zu entziehen.

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Tschüss Ego! Raus aus dem Kleinkarierten

Wie können wir in ein höheres Bewusstsein finden? Und was hat das mit einem erfüllten und erfolgreichen Leben zu tun? Wenn du den grundsätzlichen Irrtum in deinem Leben erkennst, bist du schon auf dem besten Weg, aus dem schlafwandlerischen Zustand aufzuwachen. Du erkennst, dass du mit allen anderen Lebewesen verbunden bist. Alles, was ihnen geschieht, passiert irgendwie auch dir. Im Yoga, im Buddhismus, bei Mystikern und in vielen anderen Weisheitslehren ist dieses Erwachen und das Erkennen der Begrenztheit unseres Egos ein wesentliches Ziel. Dann verbinden wir unser kleines Selbst mit dem großen Strom des Bewusstseins.

Um an diesem Ziel zu arbeiten, ist es gar nicht erforderlich, eine besonders ausgefallene körperliche Praxis zu haben. Wenn wir uns an den „fortgeschrittenen“ Yogis messen, steigen wir nur allzu leicht genau wieder in das kleine Bewusstsein ein. Wir denken, andere seien besser und wir müssten mit ihnen mithalten. Dies ist aber genau die begrenzte Denkweise, die wir hinter uns lassen müssen, um frei zu werden!

Der Weg zu einem höheren Bewusstsein

Wenn du eine regelmäßige Praxis in dein Leben einbaust und etwas von dem loslässt, was dir eh am Ende nichts bringt – Fernsehkonsum, zwanghaftes Einkaufen, alle möglichen Exzesse – dann bist du auf dem besten Weg, dein Leben erfüllter zu gestalten. Du erwachst im Sinne eines größeren Bewusstseins. Und dann wirst du auch Erfolg erleben, und zwar in jedem Augenblick.

Wir haben am Anfang unserer Yoga-Laufbahn gedacht, wir müssten alle Handstände und Brezelhaltungen perfekt beherrschen, um mitreden zu können. Wenn Teilnehmer in unseren Kursen waren, die etwas konnten, was wir nicht beherrschten, waren wir eingeschüchtert. Bis wir herausgefunden haben, dass uns diejenigen, die früher Leistungsturner waren, bei akrobatischen Haltungen nun mal etwas voraushatten. Mit Spiritualität hatte das weniger zu tun als mit lebenslangem Körpertraining. Heute beeindruckt uns so etwas nicht mehr, wir freuen uns einfach mit den Menschen, dass sie so etwas Tolles können.

Facetten des Erfolges

Wir meinen mit Erfolg nachhaltige, anhaltend positive Ergebnisse und Erfahrungen im Leben. Und das Ganze im entspannten Einklang mit dem, was du wirklich möchtest und was dir Freude bereitet. Es geht nicht darum, einen Haufen Geld zu verdienen, Zeug anzuhäufen oder berühmt zu werden. Das sind nur äußere Attribute. Was wir meinen, bezieht sich auf deine Innenwelt, auf dein Lebensgefühl und darauf, dem Ganzen den besten Dienst zu erweisen. Denn das ist es, was wir alle von dir brauchen: die beste Version deiner selbst. Wahrer Erfolg ist keine selbstsüchtige Angelegenheit, sondern dient allen.

Sei darauf vorbreitet, dass dich in dem Moment, wo du aus der Unsichtbarkeit aufsteigst, nicht alle toll finden werden. Sehr viele werden dich lieben, aber einige eben auch nicht. Das musst du ertragen lernen. Hast du Erfolg, kann sich natürlich auch deine finanzielle Lage verbessern. Nimm das ruhig an, es gilt »Wie im Innen so im Außen«. Menschen, die innerlich erfüllt sind, haben auch im Außen meist reichlich. Und sie geben gern etwas davon weiter. Lerne dabei auch, anzunehmen. Lass dich belohnen, zum Beispiel dafür, dass du anderen etwas auf der inneren Ebene gegeben hast. Gib den Menschen die Chance, sich erkenntlich zu zeigen.

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Erfolg im Leben

Erfolg ist etwas, das Menschen unterschiedlich beurteilen. Einige wollen unbedingt materiellen Erfolg, andere lehnen ihn ab und wieder andere glauben, Erfolg zerstört den Menschen. Erfolg wird als etwas Bewundernswertes und auch als etwas Furchteinflößendes wahrgenommen. Selten haben Menschen dazu eine völlig neutrale Einstellung. Meistens ist sie emotional aufgeladen.

Letztlich musst du dein eigenes Verhältnis dazu herausfinden und für dich festlegen, was Erfolg in deinem Leben bedeutet. Empfindest du ihn eher als ein Lebensgefühl oder als Tatsache auf dem Bankkonto? Je klarer du dir hierüber bist, umso leichter wirst du eventuelle Schwierigkeiten auf dem Weg beiseite räumen können. Im Hinduismus ist Gott Ganesha derjenige, der die Hindernisse aus dem Weg räumt. Dummerweise legt er aber auch immer wieder welche hin. Damit optimiert er unsere Fähigkeit, unseren Fokus zu behalten und wahre innere Stärke zu entwickeln. Für ihn ist wahrscheinlich das wahrer Erfolg. Und für dich?

Zwei Strategien, um Erfolg zu haben

Wir geben dir hier zwei Techniken mit auf den Weg, die bereits erfolgreich erprobt wurden. Diese machtvollen Möglichkeiten helfen dir, dein Leben auf Spur zu bringen und deine Gedankenwelt auf den optimalen Fokus auszurichten. Du findest dadurch in einen Einklang mit deinen inneren Werten und Zielen und das ist sehr befriedigend.

1. Sinn im Leben

Am Anfang steht die Frage, warum du wohl hier auf der Erde bist. Diese Frage stellen sich viele Menschen niemals in ihrem Leben. Sie gehen zur Schule, machen eine Ausbildung oder studieren, arbeiten und gehen in Rente. Was sie wirklich im Leben wollen, wissen sie gar nicht. Im spirituellen Sinne möchten sie oftmals gar nicht aufwachen, denn dann würde Licht auf die faulen Kompromisse in ihrem Leben fallen. Du gehörst wahrscheinlich nicht dazu, sonst würdest du diesen Artikel gar nicht lesen.

Um die Sinnfrage zu beantworten, musst du nur in eine Richtung forschen, und die macht auch noch Spaß. Die Fragen zur Erkenntnis sind:

  • Was ist dir wichtig, was macht dir am meisten Freude?
  • Was würdest du tun, auch wenn du kein Geld dafür bekommen würdest?
  • Wobei bist du schon vorher prickelnd aufgeregt?

Wenn du diese Fragen für dich beantwortet hast, kannst du dir überlegen, wie du diese Dinge in eine Geschäftsidee oder an deinen Arbeitsplatz überführen kannst. So wirst du im Einklang mit deiner inneren Melodie spielen – und dann kommt auch der Erfolg.

Allerdings wirst du auch wieder zum Schüler werden müssen, wenn du diesen Weg ernsthaft gehst. Für eine Selbstständigkeit zum Beispiel brauchst du viele weiterführende Fähigkeiten und Kenntnisse, die mit der ursprünglichen Tätigkeit erst mal nichts zu tun haben. Auch wenn wir am liebsten Yoga unterrichten und Menschen auf ihrem Weg unterstützen, sind wir mit zwei Yogaschulen nicht davon ausgenommen, Steuerklärungen abzugeben, Klopapier zu kaufen, unseren Kursplan zu pflegen und die Website zu aktualisieren.

2. Disziplin und regelmäßige Praxis

Die meisten Menschen überschätzen, was sie in einer Woche schaffen können, aber unterschätzen, was sie in einem Jahr bewegen können. Wenn sie nur dranbleiben und weitermachen. Mit dauerhafter Selbstdisziplin, die dir zugleich Freude bereitet, wirst du mit der Zeit Ergebnisse erzielen, die du zuvor nicht für möglich gehalten hast.

Hier ist die Technik, wie du von einem Gedankengebilde oder einem Traum zu etwas Materialisiertem gelangst. Um zu einem wirklich greifbaren Ergebnis zu kommen, gibt es nur einen Weg: Du musst etwas tun, du musst konkret handeln. Und damit das nicht nur in kurzen Phasen passiert, sondern dauerhaft, gibt es einen Trick: Stell dir ab jetzt die Aufgabe, jeden Tag zwei Aktionen auszuführen, die deinem Ziel dienen. Das Ganze funktioniert am besten, wenn du nur ein Ziel konkret formulierst und so lange daran arbeitest, bis es verwirklicht ist. Dann gehst du das nächste an.

Falls du noch nicht weißt, was für ein Ziel das sein kann und wie du es konkret formulieren sollst, nimm dir Zeit und gehe in Ruhe in dich. Wenn es dir einmal nicht gelingt, deine zwei Aktionen pro Tag auszuführen, macht nichts. Setz sie einfach auf die Liste für den nächsten Tag.

Den Erfolg bringt letztlich nur Kontinuität. Wenn du diese Handlungen immer an den Anfang des Tages setzt, bevor du mit anderen Arbeiten beginnst, wirst du es theoretisch auch immer schaffen, sie zu erledigen. Agiere aus dem Bewusstsein von Fülle. Es ist alles da für deinen Erfolg. Richte deinen Fokus immer in Richtung deiner Ziele und auf die Fülle aus.

So schön, nicht wahr?! Ich habe diesen Gastbeitrag gleich mehrfach gelesen und genossen. So viel Weisheit! Danke für diesen Schatz! „Yoga für dein Leben“ heißt das neue Buch von Qbi und Dirk. Ich kann es dir von Herzen empfehlen! Eine der schönsten Yogalektüren, die mir in meinem Yogi-Leben bisher begegnet ist.

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