Gestern nach dem WM-Spiel der deutschen Elf wurde mir erst so richtig bewusst, dass die No Sweets Challenge tatsächlich schon vorbei ist. 21 Tage ohne Süßigkeiten: ohne Schokolade, ohne süßen Nachtisch, ohne Kekse, ohne Kuchen,…! Sie sind überstanden und ich hätte nicht gedacht, dass mir die Zeit des Verzichts tatsächlich so leicht fallen würde. Doch ich habe die No Sweets Challenge nicht nur „durchgezogen“, sondern habe in den letzten 3 Wochen einiges über mich und mein Essverhalten gelernt.
In den letzten Wochen war bei mir generell sehr viel los. Große Projekte in meinem Job, 2 Hochzeiten, viele Baubesprechungen, meine Yoga-Ausbildung,…ich war eigentlich ständig unterwegs. Von daher war ich sehr gespannt, ob mir die „Ablenkung“ eher entgegenkommen oder ob ich gerade deswegen unbewusst zu etwas Süßem greifen würde. Gott sei Dank unterstützte mich das häufige Unterwegs-Sein eher in meinem Vorhaben! Besonders der Einstieg in die Null-Süßigkeiten-Phase fiel mir dadurch leichter als gedacht, weil ich gar nicht die Zeit hatte, großartig über die Veränderung oder meinen „Verlust“ nachzudenken. Ich hatte einfach eine klare Regel und die hieß „NEIN“.
Da komme ich auch schon zum zweiten Punkt. Ich habe durch die Challenge gelernt, das ein klares „Nein“ tatsächlich leichter ist als ein „Naja-ein-Stück-Schokolade-geht-doch-ab-und-zu-mal“, denn gerade letzteres führte mich in den Wochen vor der Challenge immer wieder zu mehr und mehr und noch mehr. Eine kleine Ausnahme reihte sich an die nächste! Ein absoluter Verzicht klingt gleich so hart, aber für mich war er die sanftere Variante im Vergleich zu einer schlichten Reduktion meines Süßigkeitenkonsums. Ich habe es gar nicht so sehr als Verbot wahrgenommen, sondern durch das strikte „Nein“ sofort angefangen, in Alternativen zu denken.
Und Alternativen gibt es in der Tat reichlich. Ich habe so schöne kleine Leckereien in den letzten 3 Wochen (wieder-) entdeckt. Das tat unheimlich gut! Chia-Pudding mit frischen Früchten, im Ofen geröstete Bananenscheiben mit Nussbutter, Kakao-Kugeln oder sogar selbstgebackene Cookies ohne Zucker, Mehl und Eier habe ich gezaubert. Und das waren längst nicht alle Ideen! In der nächsten Zeit werde ich noch einige süße Rezepte auf meinem Blog für euch bereitstellen. Ich glaube, dieser Alternativen-Reichtum, der mir erst in den letzten Wochen so bewusst geworden ist, war ein großer Faktor für meinen Erfolg! Wie oft habe ich etwas gesundes Süßes genascht und gedacht: Wer brauchte da eigentlich noch mal Lindt-Schokolade und Co.?
Ok, ich gebe aber auch zu, ganz 100%ig frei von meinen Gedanken an Süßigkeiten war ich natürlich nicht! Insbesondere in Situationen, wo es einfach typischerweise Süßes gab, wollten meine Hände ab und an schon instinktiv zugreifen: beim freitäglichen Kuchen im Büro oder aber auch beim Keks zum Kaffee, der sich so verführerisch auf dem Untertassenrand anbot….in diesen Momenten musste ich mir das „Nein“ doch noch einmal bewusst zurück in den Kopf rufen und mir klar machen, wie viele Tage ich denn schon ohne Süßigkeiten geschafft hatte. SHAKA! Mentale Stärke! Denn neu anfangen wollte ich auf keinen Fall!
Doch nicht nur mental ging es mir während der No Sweets Challenge gut, auch körperlich habe ich einige positive Veränderungen bemerkt. Nummer 1 ganz klar: eine kleine aber feine Gewichtsreduktion von ca. 2 kg. Wer mich schon länger kennt, weiß, dass ich darauf eigentlich gar keinen Wert lege….was sind schon Zahlen?…doch ich merke gleichzeitig, dass ich mich insbesondere in einigen Jeanshosen wieder viel wohler fühle als vor der Challenge. Ich habe in der Challenge-Zeit im Grunde auf die überflüssigen, „leeren“ Kalorien verzichten und das hat mein Körper mir sogleich gedankt. Das finde ich natürlich super! Darüber hinaus habe ich das Gefühl, ich habe einfach mehr Energie! Besonders beim Nachtlauf in meiner Heimatstadt ist mir das bewusst geworden. Ich habe die Tage vorher noch einmal besonders gut auf meine Ernährung geachtet und viel Rohkost gegessen, da ich aus Zeitmangel nicht viel trainieren konnte. Daher sollte es eigentlich ein ganz gemütlicher 12,2km-Lauf werden, doch als ich die erste Runde hinter mir hatte, habe ich gemerkt, wie viel Power an diesem Tag in mir steckte. Also habe ich weiter Gas gegeben und am Ende eine neue persönliche Bestzeit über 10km für mich aufgestellt: 54:37min! Ganz ohne Süßigkeiten! ;-)
Die No Sweets Challenge war für mich daher ein voller Erfolg und die erste Frage, die ich mir heute morgen gestellt habe, war: Möchte ich heute als „Belohnung“ ein Stück Schokolade essen? Ganz spontan schoss mir ein „Nein“ in den Kopf….aber kein „Nein“ des Verbots, sondern ein ehrliches „Nein-danke-brauche-ich-gerade-nicht“. Und das ist doch der eigentliche Erfolg! Weg vom Gefühl des Brauchens, hin zu einem bewussteren Umgang mit Süßigkeiten! Die Frage ist jetzt natürlich: Wie soll es nach der No Sweets Challenge bei mir weitergehen? Ich habe ganz einfach Lust, die Zeit ohne Süßigkeiten noch ein bisschen weiterzuführen…noch ein paar schöne Rezepte ausprobieren, mich selbst weiter beobachten, wie es mir damit geht, und schauen, ob der Süßigkeitenhunger doch noch mal zurückkommt.
Ich hoffe, ihr habt die No Sweets Challenge genauso gut verlebt wie ich und für euch wichtige Erkenntnisse gewonnen! Aber selbst wenn ihr in der Zwischenzeit noch einmal von vorn beginnen musstet, macht euch klar, was ihr eurem Körper Gutes mit der Challenge tut! Ihr braucht definitiv keine Süßigkeiten, damit es euch gut geht: weder euer Kopf noch euer Körper!